Freitagspredigt


.وَاسْتَع۪ينُوا بِالصَّبْرِ وَالصَّلٰوةِۜ وَاِنَّهَا لَكَب۪يرَةٌ اِلَّا عَلَى الْخَاشِع۪ينَ

:وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ
.رَأْسُ الْأَمْرِ الْإِسْلاَمُ وَعَمُودُهُ الصَّلاَةُ

Die Säule der Religion, der Schlüssel zum Paradies: Das rituelle Gebet (Salah)
(03.10.2025)

Meine Geschwister! Liebe Gläubige!
Allah lädt uns fünfmal täglich zum Gebet ein: zum Morgengebet, Mittagsgebet, Nachmittagsgebet, Abendgebet und Nachtgebet. [2] Diese Gebete sind für jeden Muslim verpflichtend. Ob jung oder alt, Rentner oder berufstätig, gering oder vielbeschäftigt, gesund oder krank, zu Hause oder auf Reisen; niemand ist davon ausgenommen.

Meine Geschwister!
Der Gesandte Allahs (s) sagte: „Die beste Tat ist das Gebet zur rechten Zeit.“[3] Er nannte das Gebet „die Säule der Religion“[4] und machte deutlich, dass es die erste Handlung ist, über die der Diener Allahs am Jüngsten Tag Rechenschaft ablegen muss.[5] Zugleich überbrachte er die frohe Botschaft: Wer seine täglichen Gebete regelmäßig verrichtet – mit korrekter ritueller Waschung (Wudu), mit Verbeugungen (Ruku‘), Niederwerfungen (Sudschud) und unter Einhaltung der Gebetszeiten – dem ist das Paradies verheißen.[6]

Ein Muslim, der dem Ruf Allahs folgt, lässt das Gebet nicht ausfallen. Ein Muslim, der dem Ruf Allahs folgt, lässt das Gebet nicht ausfallen, mit dem Gedanken, es zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Denn das Gebet ist kein Ritual, das aufgeschoben, hastig oder nebenbei erledigt werden sollte. Es ist vielmehr eine Begegnung, ein persönliches Gespräch mit Allah[7] und ein Ausdruck der Erneuerung unseres Bundes mit Allah. In jedem Gebet bezeugen wir mit „Allahu Akbar! Allahu Akbar! Allahu Akbar!“, dass allein Allah der Große ist. Im rituellen Gebet symbolisiert das Stehen das Wiedererwachen. Die Verbeugung zeigt unsere Hingabe und die Niederwerfung ist der Moment, in dem der Diener seinem Herrn am nächsten ist.[8] Sie ist der tiefste Ausdruck der Dienerschaft. Dass alle Muslime auf der ganzen Welt sich beim Gebet in dieselbe Richtung wenden, ist das stärkste Zeichen des gemeinsamen Glaubens und der Einheit der Herzen. Die Gebetsrichtung (Qibla) ist ein göttlicher Kompass, der uns das Bewusstsein für Einheit und Zusammenhalt verleiht und uns in einer gemeinsamen Gebetsreihe verbindet.

Meine Geschwister!
Während wir uns zur Qibla wenden, sollten wir auch unsere erste Gebetsrichtung, Quds, nicht vergessen. Bitten wir Allah, dass diese heiligen Gebiete, die einst als „Darussalam“ – „Land des Friedens“ – galten, wieder ein Ort des Friedens werden und dass die Menschen dort – insbesondere Kinder, Alte und Frauen – in Sicherheit und Ruhe leben können. 

Meine Geschwister!
Ein mit Aufrichtigkeit verrichtetes Gebet verändert den Menschen. Es stärkt seinen Charakter und Moral, macht ihn gerecht, barmherzig, diszipliniert, achtsam und demütig. Es formt ihn zu einem Menschen mit Bewusstsein, Verantwortung und Mitgefühl.

Meine Geschwister!
Das Gebet wurde dem Menschen nicht auferlegt, um ihm eine Last zu sein. Im Gegenteil: Es ist eine Erleichterung. Denn der wertvollste Moment im Leben eines Dieners ist jener, in dem er Allah begegnet. Für unseren geliebten Propheten war das Gebet keine mühsame Pflicht, sondern ein sicherer Hafen, in dem er Ruhe fand. Er empfand das rituelle Gebet als Lichtquelle für das Herz.[9] Wenn die Gebetszeit kam, sprach er mit Freude: „O Bilal, ruf zum Gebet, damit wir Erleichterung finden.“[10]

Meine Geschwister!
Wenn wir uns im Diesseits nicht Allah zuwenden, wie wollen wir dann am Tag des Gerichts vor Ihn treten? Das Gebet ist der Schlüssel zum Paradies. Vergessen wir nicht: Ein Glaube, der uns heute nicht zum Gebet bewegt, wird uns morgen nicht zum Paradies führen. Oh Allah! Mache uns und unsere Nachkommen zu jenen, die das rituelle Gebet aufrecht und dauerhaft verrichten! Oh Allah! Lass uns zu jenen gehören, die durch das rituelle Gebet auferstehen, sich reinigen und zur Wahrheit finden! (Amin)

DİTİB Hutbe Komisyonu

 

[1] Buhârî, Îmân, 2.
[2] Taha, 20/130, Bakara, 2/238, Hud, 11/114, İsra, 17/78, Rum, 30/17.
[3] Buhârî, Tevhîd, 48.
[4] Tirmizî, Îmân, 8; İbn Hanbel, V, 231.
[5] Nesâî, Muhârebe, 2.
[6] İbn Hanbel, IV, 266.
[7] Buhârî, Salât, 36.
[8] Müslim, Salât, 215.
[9] Nesâî, Işratü"n-nisâ", 1.
[10] Ebû Dâvûd, Edeb, 78.

2025-10-03    


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