بِسْمِ اللّهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيم
وَعِنْدَهُ مَفَاتِحُ الْغَيْبِ لَا يَعْلَمُهَٓا اِلَّا هُوَۜ (…)
وَقَالَ رَسُولُ اللّٰهِ صَلَّي اللّٰهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ:
مَنْ أَتَى عَرَّافًا أَوْ كَاهِنًا فَصَدَّقَهُ بِمَا يَقوُلُ
فَقَدْ كَفَرَ بِمَا أُنْزِلَ عَلَى مُحَمَّدٍ
Lassen sie uns Missbrauchsinstrumenten wie Wahrsagerei und Magie fern bleiben
(29.11.2024)
Verehrte Gläubige!
Der Mensch ist gemäß seiner Schöpfung stets am Unbekanntem, Verborgenem und Myteriösem interessiert. Dieses Interesse des Menschen verleitete ihn stets, sich mit dem Metaphysischen zu beschäftigen. Manche böswilligen Menschen wussten das auszunutzen und dies führte dazu, dass die Menschen, die in ihren Bann gezogen wurden, materielle und immaterielle Schäden erlitten.
Es ist festzustellen, dass die Missbrauchsinstrumente, die historisch unter Bezeichnungen wie „Hellseherei” und „Astrologie“ bekannt waren, nun ihre Existenz in modernen Zeiten unter den Namen „Kaffesatzleserei“, „Sterndeutung“, „Tarot“ oder „Numerologie“ fortführen.
Egal unter welcher Bezeichung sie geführt werden, hat die islamische Religion jeglichem Missbrauch wie Hellseherei, Wahrsagerei, Magie, Verwünschung, Mediumismus einen Riegel vorgeschoben. Es darf nicht vergessen werden, dass alle die Zukunft angehenden Deutungen nichts mehr als eine Vermutung darstellen. Ghayb meint verborgenes Wissen, das außerhalb des menschlichen Kenntnisbereichs liegt und Allah vorbehalten ist. Im edlen Koran teilt uns der erhabene Allah mit, dass die Schlüssel des Verborgenen bei Ihm liegen dass niemand außer Ihm diese wissen kann1 und dass Er einen Teil des verborgenen Wissens niemandem außer den Propheten mitteilen wird.2 Unser Prophet (s) warnte uns hierzu, indem er sagte: „Wer zu einem Hellseher oder Wahrsager geht und seine Worte bestätigt, leugnet damit das, was auf Muhammed herabgesandt wurde.“3
Meine Geschwister, Verehrte Gläubige!
Der Islam hebt hervor, dass man bei jeder Angelegenheit nach den erlaubten materiellen Mittel trachtet – ohne dabei die spirituelle Dimension zu vernachlässigen. Der Gottesdiener sollte während seines Strebens für weltliche Zwecke niemals das Vertrauen auf Gott –tewekkul– ablegen, und sich stets in Geduld und Gebet an seinen Schöpfer wenden. Daher ist es keinesfalls gestattet, dem prophetischen Weg zuwiderlaufen und sich an Hellseherei, Magie und Wahrsagerei zu wenden. Schließlich sind bei all diesen Beschäftigungen Lügen, Augenwischerei und Ausbeutung der Empfindungen der Menschen vorhanden. Vielmehr handelt es sich hierbei darum, sich außer Allah an andere Personen zu binden. Außerdem entwickelt sich eine falsche Überzeugung, dass es Personen geben könnte, die außer Allah über Wissen zum Verborgenen verfügen könnten, welche allesamt mit den grundlegenden Prinzipien des Islam nicht zu vereinbaren und daher sämtlich verboten sind. Besonders bestimmte Erklärungen zu machen mit der Behauptung vermeintlich „die Zukunft sehen zu können“ und Verschwörungstheorien zu entwickeln, sind nichts anderes außer die Hoffnung und Erwartungen der Menschen zu missbrauchen. Solchen Äußerungen darf keinesfalls Glauben geschenkt werden.
Meine Geschwister!
Lassen Sie uns nicht aus dem Sinn verlieren, dass das schönste Wort das Buch Allahs und der geradeste Weg der Weg Muhammeds (s) ist.4 Lassen Sie uns allen Angelegenheiten fern bleiben, die dem erleuchteten Weg des Islams im Widerspruch stehen und dubios sind. Lassen Sie uns den göttlichen Regeln unseres Schöpfers beugen und hierzu auf Allah zählen und vertrauen. Lassen Sie uns bemühen, unsere Religion von ihrer Quelle auf eine authentische und handfeste Weise zu erlernen.
Ich beende meine Freitagspredigt mit dem schönsten Wort, dem Koran: „Und Allah gehört das Verborgene in den Himmeln und auf der Erde, und zu ihm kehren alle Dinge zurück. Darum diene Ihm und vertraue auf Ihn, und dein Herr ist nicht achtlos eures Tuns.“5
Die DITIB-Predigtkommission
[1] Koran, En’âm, 6/59
[2] Koran, Dschinn, 72/26-27
[3] Ebu Dawud, Tibb 21; Ibn Madsche, Tahara 122; Tirmidhi, Tahâra 102
[4] Buchari, Edeb 70
[5] Koran, Hud, 11/123