Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS) |
Willkommen o Monat Ramadan!
(24.03.2023)
Meine verehrten Geschwister!
Unendlicher Lob und Dank sei unserem Schöpfer, dem erhabenen Allah! Wir haben den Monat Ramadan, dessen Beginn – mit den Worten unseres geliebten Propheten Muhammed Mustafa (s) – Barmherzigkeit, Mitte Vergebung und Ende Errettung1 von der Hölle ist. Dank sei Allah! Alle zusammen haben wir begonnen, die Tage mit unseren Fasten, Tarawih-Gebeten, Sahur, Fastenbrechen und anderen Schönheiten zu erleben. Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass unser Ramadan Anlass zum Guten für die islamische Welt und für die ganze Menschheitsfamilie sein möge.
Verehrte Muslime!
Der Monat Ramadan ist ein Monat mit reichlichen Schönheiten. Darin umschließt die göttliche Barmherzigkeit das ganze Universum. Erneut erhebt sich das Bewusstsein zum Gottesdienst in diesem Monat der reichlichen Barmherzigkeit und des üppigen Segens. Der Monat Ramadan ist der Monat, der mit Fasten, Tarawih-Gebeten, Fastenbrechen, Sahur, Muqabala, Dhikr, Bittgebeten und Wünschen jeglichen Überfluss, Segen und Vergebung in sich beherbergt. Dieser Monat erleuchtet den Horizont der Menschheit, da es der Monat ist, worin „der Koran herabgesandt wurde als eine Rechtleitung für die Menschen und als Zeugnis der Rechtleitung und als Unterscheidung […]“2
Werte Gläubige!
Unserem geliebten Prophet (s) wurde die erste Offenbarung in diesem Monat – in der Nacht, die wertvoller ist als tausend Monate ist – zuteil. Das Fasten als einer von den vier elementaren Gottesdiensten des Islam wurde gesondert in diesem Monat vorgeschrieben. Gegenüber seinen Gefährten brachte unser geliebter Prophet Muhammed Mustafa (s) wie folgt seine Freude zur Sprache, diesen Monat erreicht zu haben: „Ihr habt den gesegneten Monat Ramadan erreicht. Der erhabene Allah hat euch vorgeschrieben, in diesem Monat zu fasten. In diesem Monat werden die Toren des Paradieses geöffnet, die Toren der Hölle hingegen werden geschlossen sowie die Teufel angekettet.“3
Werte Gläubige!
Allen charakteristischen Gottesdiensten für den Monat Ramadan voran kommt das Fasten. Der erhabene Allah sagt im 183. Vers der Sura al-Baqara folgendes: „Gläubige! Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Früheren vorgeschrieben wurde; vielleicht werdet ihr (durch das Fasten) gottesfürchtig.“4 Allah, der Erhabene, sagte einem Hadis-Qutsi zufolge: „Alle Taten des Menschen werden vielfach belohnt. Eine gute Tat wird von zehnfach bis hin zu siebenhundertfach belohnt. Das Fasten bildet eine Ausnahme. Die Belohnung des Fastens obliegt Mir. Schließlich hat der Fastende sein Essen und Trinken, sowie seine sexuellen Begierden lediglich für Mich unterlassen.“5 In einem anderen Hadis sagte unser Prophet (s) folgendes: „Für den Fastenden gibt es zwei Freudenmomente. Erstens wenn er sein Fasten bricht und zweitens wenn er seinem Schöpfer begegnet.“6
Werte Gläubige!
Es ist ungewiß, ob wir den nächsten Ramadan erreichen werden. Ohne Zweifel liegt dieses Thema im Bestimmungsbereich des erhabenen Allahs, Der uns sowohl das Leben, als auch den Tod gewährt. Lassen sie uns dieses Jahr versuchen, – wenn dem so ist – unseren Ramadan, den uns unser erhabener Allah nochmals gewähren ließ, gemäß der Ehre und Würde dieses Monats, zu verwerten. Lassen sie uns bemühen, uns selbst einen Routenplan zu machen, um noch mehr vom Überfluss und Segen dieses Monats profitieren zu können. In diesem Monat finden jegliches Gute, Gottesdienste und Frömmigkeit grenzenlosen Wiederhall. Lassen sie uns hierin den fünfmaligen göttlichen Einladungen in Form des Pflichtgebets Folge leisten. Lassen sie uns der Atmosphäre unserer Moscheen, die uns Leben verleiht und uns vor Allahs Antlitz stellt, herbeieilen. Der Ramadan ist Monat des Korans. Lassen sie uns folglich unsere Verbindung zum Koran noch mehr stärken. Unsere Geschwister, die Zeit haben, laden wir dazu ein, mit ihren eigenen Koranexemplaren in den Händen an den gegenseitigen Koranrezitationen (muqabala) teilzunehmen.
Lassen sie uns nicht aus dem Sinn verlieren, dass jede Gabe jeweils eine Gnade Allahs ist. Lassen sie uns nicht vergessen, dass wir alle Gaben und Möglichkeiten, die uns Freude und Wohlbehagen gewähren, auch jederzeit verlieren könnten. Lassen sie uns besonders unsere Geschwister, die Opfer des Erdbebens am 06. Februar 2023 in der Türkei und in Syrien wurden, nicht vergessen. Ihrer in den ersten Tagen des Erdbebens dargebrachten außergewöhnlichen Spendenbereitschaft können wir nicht genug danken. Jedoch klingt der Bedarf unserer Geschwister, der Erdbebenopfer, nicht ab. Lassen sie uns aus diesem Grund weiterhin die außergewöhnliche Spendenbereitschaft bewahrend fortführen und weiterhin unsere Aufmerksamkeit aufrecht erhalten, damit die Wunden unserer Geschwister, der Erdbebenopfer, geheilt werden können. Lassen sie uns in den Zeiten des Sahurs und des Fastenbrechens, worin die Bittgebete angenommen werden, alle Unterdrückten und Benachteiligten in unsere Bittgebete einschließen. Möge der erhabene Allah unsere Bittgebete, unsere Gottesdienste und Frömmigkeit, unsere Mild- und Wohltaten akzeptieren. Möge ihr Ramadan gesegnet sein. Amin.
Die DITIB-Predigtkommission
1 Sahih-i b. Huzayma, 3/191.
2 Koran, al-Baqara, 2/185.
3 Muslim, Siyam, 2.
4 Koran, al-Baqara, 2/183.
5 Bukhari, Sawm, 2.
6 Muslim, Siyam, 152.