Zur Nacht der Himmelfahrt des Propheten
بِسْمِ اللهِ الْرَحْمٰنِ الْرَحِيمِ سُبْحَانَ الَّذِي أَسْرَى بِعَبْدِهِ لَيْلاً مِنْ الْمَسْجِدِ الْحَرَامِ إِلَى الْمَسْجِدِ الْأَقْصَى الَّذِي بَارَكْنَا حَوْلَهُ لِنُرِيَهُ مِنْ آيَاتِنَا إِنَّه هُوَ السَّمِيعُ الْبَصِيرُ Bismillahirrahmanirrahim
[Rahman ve rahim Allah’ın adıyla] ”Frei von allen unvollkommenen Eigenschaften ist Der, Der Seinen Diener (Muhammad) des Nachts, um ihm einen Teil Unserer Zeichen zu zeigen, von der Heiligen Gebetsstätte (der Kaaba) zur Fernen Gebetsstätte (zur al-Aqsa) gebracht hat, deren Umgebung Wir geheiligt haben. Er ist wahrlich der wohl Hörende, der wohl Sehende.” [Sure “Isra”, Vers 1]
Verehrte Muslime, am kommenden Dienstag, in der Nacht auf Mittwoch, begehen wir nach islamischen Kalender den 27. Radschab und damit die Nacht der Himmelfahrt unseres Propheten (türk. Miraç Kandili, arab. laylatu l-isra wal-mi’radsch). Die Verbringung unseres Propheten (s.a.w.) in dieser Nacht am 27. Radschab von der Kaaba zur “fernen Gebetsstätte”, zur al-Aqsa, nennen wir “isra” und den Aufstieg von dort in die Gegenwart unseres Herrn “mi’radsch”. Über diese heilige Nacht, die eine Reihe von göttlichen Geheimnissen, Weisheiten sowie Segen in sich birgt, heißt es in der gleichnamigen Sure wie folgt: ”Frei von allen unvollkommenen Eigenschaften ist Der, Der Seinen Diener (Muhammad) des Nachts, um ihm einen Teil Unserer Zeichen zu zeigen, von der Heiligen Gebetsstätte (der Kaaba) zur Fernen Gebetsstätte (zur al-Aqsa) gebracht hat, deren Umgebung Wir geheiligt haben. Er ist wahrlich der wohl Hörende, der wohl Sehende.” [1] Verehrte Muslime, diese nächtliche Reise des Propheten und die Himmelfahrt sind beide wundersame Ereignisse, die sich jenseits der Grenzen von Zeit und Ort ereignet haben. Und wundersame Ereignisse lassen sich nicht mit dem Verstand erklären. Es obliegt uns nur, an sie glauben. Wir sollten es dem Prophetengefährten Abubakr gleich machen und an den Koran und den Überlieferungen des Gottesgesandten (s.a.w.) glaubend nur sagen: “Wenn sie es sagen, wird es wahr sein!” Die nächtliche Reise und die Himmelfahrt sind ein Geschenk und eine Gnade Gottes an unseren Propheten (s.a.w.). Sie erreichten ihn zu einem Zeitpunkt, als er tief betrübt vom Boykott der Polytheisten Mekkas, vom Tod seiner Ehefrau Hatidscha und seines Onkels Abutalib, vom enttäuschenden Empfang in Taif sowie der notgedrungenen Auswanderung einiger Muslime nach Abbessinien sich mit diesen Sorgen schlug. Seine Himmelfahrt dürfen wir auch begreifen als Befreiung eines in Not geratenen aufrichtigen Muslims zu einem Zeitpunkt, da er sich am Ende wähnte. Zu den wichtigsten Geschenken der nächtlichen Reise und der Himmelfahrt des Propheten zählt ohne Zweifel das Ritualgebet. So wie unser Prophet (s.a.w.) in seiner Himmelfahrt auf seinen Herrn traf, trifft der gläubige Muslim in seinem Ritualgebet auf seinen Herrn. Ganz ohne Mittler. Verehrte Muslime, so lasst auch uns das Ritualgebet aufrichtig verrichten, damit wir dadurch an diesem wundersamen Ereignis teilhaben und es nachvollziehen können. Die Nacht der Himmelfahrt sollten wir daher als Gelegenheit begreifen und uns selbst zur Rechenschaft ziehen. Dabei sollten wir auch die Verse in Sure “Isra”, die ebenfalls in dieser Nacht offenbart wurden und zuammen gefasst folgende universal gültige moralisch-ethische Werte beschreiben, zu verstehen und zu leben suchen: “Setzt Allah keine andere Gottheit beiseite und dient nur Ihm, seid gütig zu den Eltern, gebt den Verwandten, den Bedürftigen und denjenigen auf Wanderschaft was ihnen zusteht, seid weder geizig noch verschwenderisch, tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Verarmung, kommt der Unzucht nicht nahe, tötet keinen Menschen, vergreift euch nicht an den Rechten der Waisen, haltet eure Versprechen, , und meßt und wiegt richtig ab, schreitet nicht hinter Dingen her, von denen ihr kein Wissen habt, und stolziert nicht auf Erden in Überheblichkeit.” [2] An dieser Stelle wünsche ich Ihnen allen eine gesegnete Nacht der Himmelfahrt und bete dafür, dass sie allen Muslimen Wohl bringen möge. [1] Isra, 17/1. [2] Isra, 17/22-39. Ümit BAKIRCI Religionsbeauftragter der DITIB Yeni-Moschee in Bendorf |