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2014-10-03 | Botschaft

Botschaft zum Opferfest

Wir erleben die Behaglichkeit und Freude, das Opferfest mit Hilfe der Gnade und Güte Allahs, des Erhabenen, erreicht zu haben. Das Opferfest erfrischt unsere Verbundenheit zu Allah, unser Bewußtsein der Gottesverehrung, die gesellschaftliche Solidarität und das gesellschaftliche Zusammenwachsen, wodurch wir unseren Geschwistern gedenkend beste Beispiele für Hilfen geben, uns dorthin zu eilen, wo sich auch auf der Welt befinden.
 
Wir sind froh, denn um uns Allah zu nähern, gehorchen wir seinem göttlichen Gebot und bringen Ihm (Allah) unsere Opfer dar. Wir wissen, dass die in unserem Namen und durch Stellvertretung erbrachten Opfer in entlegensten Gebieten der Welt lebende muslimische Geschwister erreichen und wir wissen, es hilft ein bisschen zur Linderung ihrer Nöte. Aber wir sind ebenso auch bekümmert, denn wir sind im Einfluß des fließenden Blutes und der fließenden Tränen in den islamischen Ländern. Für unsere muslimischen Geschwister, die Begleitumstände wie Druck, Tyrannei und Bedrohung erleiden und folglich die Festtagsfreude nicht ausleben können, sowie auch für unsere Kinder beten wir Allah inständig an. Außerdem beten wir für die Pilger, die der Einladung ihres Herren folgend, sich von ihren Ländern und Verwandten getrennt haben, um der Pflicht der Wallfahrt nachzukommen. An die Bittgebete dieser Pilger schließen wir uns an, die sich nun im Land befinden, wo unser geliebter Prophet das Prophetentum und unsere Religion verkündet hat, und innigst für die Besserung der Situation, sowie Herstellung der Einheit und Eintracht der islamischen Gemeinschaft beten.

Der Opfergottesdienst lehrt uns die Loyalität des Propheten Ibrahim und die Hingabe des Propheten Ismail. Das Ursprüngliche beim Opfergottesdienst als eines der Wege, um eine Verknüpfung mit unserem erhabenen Herren Allah herzustellen, ist die Ausführung dieses Gottesdienstes in Loyalität, Aufrichtigkeit, Ergebung und Innigkeit. Denn im Koran wird ausgedrückt, dass weder das Fleisch, noch das Blut der Opfertiere, sondern unsere Gottesfurcht, Frömmigkeit, unser Bewußtsein und unsere Sensibilität zu Gott gelangen wird. Aus diesem Grund erfreut der in Aufrichtigkeit und Innigkeit ausgeführte Opfergottesdienst sowohl die Bedürftigen, Alleinstehenden und Verwaiseten, sowie auch uns selbst, einen Schritt in Richtung zur Erlangung von Gottes Wohlwollen voranzukommen.

Lassen Sie uns trotz der traurigen Ereignisse der heutigen Welt uns mit dem Opferfest an die menschlichen Werte erinnern, die wir während der täglichen Hektik vergessen. Lassen Sie uns einsetzen für Einheit und Eintracht, Kultur des Zusammenlebens, Liebe und Nachsichtigkeit in der deutschen Gesellschaft, in der wir leben. Lassen Sie uns einander akzeptieren und als Reichtum annehmen, ohne andere Individuen, Meinungen und Anschauungen zu “dem” Anderen zu machen und auszugrenzen. Lassen Sie uns eine besonnene muslimische Haltung gegenüber den in der letzten Zeit sich häufenden Angriffen auf Muslime und unsere Moscheen demonstrieren.

Lassen Sie uns als Muslime, den im Namen Allahs oder im Namen der Religion verübten Ermordungen, Unterdrückungen oder Ungerechtigkeiten, welcher Religion oder Rechtschule auch man zugehörig sein mag, “Halt und Stop” sagen.

In der Hoffnung, dass das Opferfest eine Möglichkeit dafür bietet, dass alle Feste auch wie Feste begangen werden können; weltweit Frieden und Glück herrschen; die Menschenrechte, Gerechtigkeit und das Recht beachtet werden; und dass Kriege, Terror und Angriffe zur Welt der Vergangenheit gehören, gratuliere ich vor allem den Muslimen in Deutschland, unseren deutschen muslimischen Geschwistern und der ganzen islamischen Welt zu ihrem Opferfest und wünsche vom erhabenen Allah, dass dieses Fest uns allen und der Menschheit Wohl bringt.


Prof. Dr. Nevzat Yaşar AŞIKOĞLU
Vorsitzender DITIB-Dachverband