2006-09-19 | Pressemitteilung
Wir sind Gott dankbar und glücklich, durch Seine Gnade den letzten Monat der spirituellen Atmosphäre der so gesegneten drei Monate, erreicht zu haben. Durch Seine Barmherzigkeit haben wir bereits am Samstagabend, den 23. September, den ersten Abend mit dem Tarawih-Nachtgebet vollzogen und standen in dieser Nacht zum ersten Sahur-Frühstück vor der Morgendämmerung auf und erlebten die glückliche Atmosphäre des Beginns des Fastenmonats Ramadan. Der Monat Ramadan nimmt, verglichen mit anderen Monaten, eine besondere Stellung in unserem religiösen und sozialen Alltagsleben ein. Die wichtigste Eigenschaft, die dem Monats Ramadan diese Besonderheit gibt, liegt darin, dass die Offenbarung des gnadenreichen Korans unserem Prophet Muhammed (Friede sei mit ihm) und in seiner Persönlichkeit an die Menschheit ihren Anfang genommen hat. Die Laylat’ul-Qadr, die Nacht der allumfassenden Bestimmung, d. h. der Beginn der Offenbarung in ihr, die „besser als tausend Monate” ist, wie es der Koran bezeichnet, liegt in diesem Monat. Diese Nacht ist von Gott, zur Ehre der Offenbarung des Korans, gesegnet. Auch der Gottesdienst, das Fasten zur Erlangung Gottes Zufriedenheit, findet in diesem Monat statt. Der Monat Ramadan ist ebenfalls eine Zeit der Selbsterziehung zu einer besseren Persönlichkeit unserer selbst. Dieser Monat ist ein wichtiger Zeitraum, da wir uns unsere schlechten Gewohnheiten abgewöhnen und uns bessere Qualitäten angewöhnen sollen. Diese guten Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die wir insbesondere in diesem Monat gewinnen, werden zu dem gesellschaftlichen Wohlergehen einen Beitrag leisten. Wir haben es nötiger denn je, die Botschaft verstehen, zu lernen, die der Koran brachte. Diese Botschaft setzt uns über das Wesen „Mensch“ in Kenntnis und lehrt uns humane Werte. Ferner bringt er uns bei, wie wichtig der Schutz dieser Werte für den Weltfrieden und für das Wohlergehen der Menschheit ist. Gerade in dieser Zeit, in der erneut versucht wird, Religionen und Kulturen gegenseitig in Kampfstimmung zu bringen, gewinnen jene Botschaften der Religionen noch mehr an Gewicht und Bedeutung, die darauf zielen, der Menschheit Glück zu bringen, den Frieden und die Zufriedenheit zu gewähren. Der Ramadan und seine spirituelle Atmosphäre ist ein Zeitraum, in dem die Muslime mäßiger und ausgeglichener handeln. Ich bin der Überzeugung, dass unsere Mitmenschen dies als eine Gelegenheit nutzen und weiterhin weder Hetzereien noch Provokationen nachgehen werden. Der Ramadan gibt dem Individuum und der Gesellschaft erneut eine Belebung und einen außergewöhnlichen seelischen Zustand. Mit dieser moralischen Disziplinierung geht eine zufriedene Stimmung in der Gesellschaft einher und im Vergleich zu den anderen Monaten ist zu beobachten, dass in diesem Monat verwerfliches Benehmen und Straftaten sich seltner als in den anderen Monaten ereignen. Der Ramadan ermöglicht, bedürftige Menschen besser zu verstehen und hilft, dieselben Gefühle gemeinsam zu erleben. Gegenseitige Besuche, die in diesem Monat stattfinden, Fastenbrechen-Programme, Almosen, und weitere Hilfsaktionen sind förderlich, die Solidarität unter den Menschen zu stärken, neue Freundschaften zu knüpfen und damit die gesellschaftliche Ruhe zu stärken. All dies sind bedeutungsvolle Angelegenheiten um Störfaktoren zu beseitigen. Diesem Monat gebührt es, stets zu beten: möge Allah alle Menschen von Naturkatastrophen, vor Terroranschlägen und vor allen Missetaten beschützen. Liebe, Respekt und Toleranz sind unverzichtbare Werte die unser Leben beherrschen muss und all die segensreichen Taten, die wir in diesem Monat gewonnen haben, sollen uns künftig begleiten. Mit diesen Empfindungen und Gedanken beglückwünsche ich den Ramadan und bete zu Allah, möge dieser Monat Anlass für Zufriedenheit und Frieden sein, mögen alle Niederträchtigkeiten und Ängste vorüber sein, mögen die Feindseligkeiten sich in Freundschaften verwandeln, und möge er gute Nachricht für das Wohl, die Schönheit, und Freude bringen.
Rıdvan Çakır |