Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
                      
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Sich selbst am Ende des Jahres in Rechenschaft ziehen
(25.12.2015)

 

Verehrte Geschwister!

In dem anfänglich rezitierten Vers gebietet Allah: „O ihr Gläubigen! Fürchtet Allah! Und eine jede Seele habe auf das Acht, was sie für morgen vorausschickt! Und fürchtet Allah! Allah weiß sehr wohl, was ihr tut.”1

Im vorgelesenen Hadis sagt unser geliebter Prophet (s): „Ein kluger Mensch ist derjenige, der sich selbst in Rechenschaft zieht und für das Leben nach dem Tod eifert.”2  und er fordert uns auf, das Ego in Rechenschaft zu ziehen.

Verehrte Geschwister!

In diesen Tagen, an denen wir uns auf den Wechsel ins neue Jahr vorbereiten, merken wir wie schnell das menschliche Leben vergeht. So wie wir über all die bescherten Gaben in Rechenschaft gezogen werden, dürfen wir nie vergessen, dass wir auch darüber in Rechenschaft gezogen werden, wo und wie wir unser Leben verbracht haben. Nun ist ein weiteres Jahr unseres Lebens vergangen. Lassen Sie uns Rechenschaft ablegen, noch bevor der sich jederzeit nähernde Todeszeitpunkt uns erreicht, damit für uns an jenem harten Tag, an dem „man das Gewicht eines Stäubchens an Gutem und an Bösem vergolten bekommt“3, das Ablegen unserer Rechenschaft einfach sein und unser letzter Halt das Paradies sein kann. 

Denn die Welt ist vergänglich und das Leben ist kurz. Das Ewige dagegen, ist das jenseitige Leben. Wir wissen und glauben daran, dass nichts Gutes und Böses in dieser Welt ohne Entgegnung bleiben wird und dass wir eines Tages in Rechenschaft gezogen werden. Obwohl wir die Berechnungen für unsere Welt bis ins kleinste Detail sorgfältig machen, zeigen wir trotz dessen bei der Rechenschaft in unserem religiösen Leben nicht die gleiche Sensibilität auf.

Wie wichtig ist es für uns, dass wir uns wie Umar in Rechenschaft ziehen, der sich jeden Abend die Frage stellte: „Was hast du heute für Allah getan?”, uns selbst auch vor den betrügerischen und verführerischen Einflüssen der Welt zu schützen und unsere eingeschlagene Richtung nicht zu verlieren!

Der Weg, um sich davor zu schützen, das jenseitige Leben nicht als Gegenwert für die Taten zu verlieren, ist das Sich-Selbst-In-Rechenschaft-Ziehen unseres Egos mit allen Komponenten des Lebens. Die jenseitige Rechenschaft bereits heute abzulegen, ist nicht anders als die Lage eines Schülers, der für seine Prüfungen lernt. Auch der Mensch, der erschaffen ist um geprüft zu werden, sollte sich schon im Diesseits zur Rechenschaft ziehen, um die ihm im Jenseits zu stellenden Fragen mit Erfolg beantworten zu können. Unser Prophet äußerte dazu: „Zieht euch zur Rechenschaft, bevor ihr zur Rechenschaft gezogen werdet, und wägt eure Taten ab, bevor eure Taten -im Jenseits- auf die Waage gelegt werden.“

Ich beende meine Predigt mit einem  Hadis unseres geliebten Propheten (s): „Der Mensch kann am Tag des jenseitigen Gerichts dort nicht abtreten,  bevor alle Menschen am Tage des Jüngsten Gerichts von all ihren Taten zur Rechenschaft gezogen werden.“

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Freitag.

 

Die Predigtkommission

 

1. Koran, al-Haschr, 59/18
2. at-Tirmidhi, Qiyama, 26;Ibn Madsche, Zühd, 31
3. Koran, az-Zilzal, 99/7-8

 

2015-12-25    


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