Freitagspredigt

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Der Koran, unsere Quelle der Rechtleitung


بسم الله الرحمن الرحيم

الم ذلك الكتاب لا ريب فيه هدى للمتقين



Im Namen Allahs, des Allerbarmers,
desBarmherzigen.


“Alif. Lam. Mim. Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen.”1

Verehrte Geschwister!
Der Koran ist das letzte heilige Buch, das unserem Propheten Muhammed von unserem Herrn Allah offenbart wurde. Die Ansprechperson unseres heiligen Buches ist die ganze Menschheit, und die Sicherung der Glückseligkeit der Menschheit im Diesseits sowie im Jenseits ist dessen Ziel. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen wir den Koran lesen, ihn verstehen und seine Gebote und Verbote befolgen.

Der Zweck der Rezitation des Korans ist es, ihn zu verstehen, und ihn zu verstehen heißt, ihn anzuwenden, seine Vorschriften umzusetzen, seinen Weg entlang zu gehen; also den Koran auszuleben.

Der Dichter Mehmet Akif Ersoy hat dieses Thema in diesen Versen wie folgt thematisiert:

Entweder schlagen wir das Buch der geheiligten
Verse, schauen auf seine Seiten;
Oder pusten ihn auf die Erde
eines Verstorbenen.
Nimmer ist der Koran herabgesandt,
wisset dies wahrhaftig,
Weder am Grabe oder zur Wahrsagung
rezitiert zu werden!

Verehrte Muslime!
Der Koran als Quelle für unendliche Wissenschaft, Weisheit und Glück ist ein erhabenes Buch, das mit seinem Licht die Welt erleuchtet, Heilung für die Seelen, Anlass für ein starkes Gewissen und einen festen Glauben der Menschen ist sowie den Verstand und die Herzen erleuchtet. Um den Sinn des Lebens zu verstehen, ein guter Muslim zu sein und die Sorgen und Nöte des Lebens zu überwinden  sollten wir uns in diesem Sinne dem Koran zuwenden und uns von ihm ermahnen lassen. Wann immer die Menschheit sich dem Koran zugewendet und ihn als Wegweiser angenommen hat, haben die Personen und Gesellschaften auch Glück erlangt und hohe Zivilisationen hervorgebracht.

Unser erhabenes Buch, der gnadenreiche Koran lädt uns mit folgenden göttlichen Versen zum Nachdenken und Ermahnung ein: “Ein gesegnetes Buch sandten wir auf dich herab, auf dass sie seine Verse betrachten und dass die Verständigen sich ermahnen lassen.”2

Mit dem Vers “Siehe, dieser Koran leitet zum wirklich Richtigsten und verheißt den Gläubigen, die das Rechte tun, großen Lohn”3 lädt Allah uns als Gegenleistung für die guten Taten zu großen Belohnungenein. Und mit dem Vers “Alif. Lam. Mim. Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen”4 wird die Rechtleitung des gnadenreichen Korans als Buch betont und das Erfordernis der gedanklichen Auseinandersetzung, die Fortentwicklung dieser Gedanken und sich ermahnen zu ,lassen bekräftigt.

Meine verehrten Geschwister!
Den Koran als unsere Quelle der Rechtleitung sollten wir sowohl mit seinem Wortlaut als auch mit seiner Bedeutung rezipieren. Der Gesandte Allahs spricht von vier Menschengattungen, die den Koran lesen: “Ein Koran lesender Muslim ähnelt Zitrusfrüchten, sowohl sein Geruch ist schön als auch sein Geschmack gut. Ein Muslim, der den Koran nicht liest, ist wie eine Dattel, sie hat zwar keinen Geruch, aber einen guten Geschmack. Ein Koran lesender Heuchler ist wie Basilikum, es hat einen schönen Geruch, aber sein Geschmack ist bitter. Und ein Heuchler, der den Koran nicht liest, ähnelt Kolquitten (lat.: Citrulluscolocynthis, Colocynthisvulgaris); so wie sie keinen Geruch hat, ist auch ihr Geschmack bitter.”5 Folglich sollten wir den Glauben in unseren Herzen mit dem Koran zusammentreffen lassen. In Kommunikation mit dem Koran zu treten bedeutet, mit Allah zu sprechen. Lassen Sie uns diese Tatsache nie vergessen.

Lassen Sie uns als Muslime den göttlichen Botschaften des Koran, unserer Quelle der Rechtleitung, Gehör geben, ihn lesen, ihn verstehen und ihn im Leben umsetzen. Lassen Sie uns wissen, dass die Erlangung der Gnade Allahs, der Weg des Glücks im Diesseits und im Jenseits nur durch das Verstehen und der Praxis des Korans möglich ist.


Ibrahim Işık
Religionsbeauftragter, DITIB Große Moschee, Greven/Münster


1. Koran, al-Baqara, 2/1-2
2. Koran, al-Isra, 17/9
3. Koran, Sad, 38/29
4. Koran, al-Baqara, 2/1-2
5. Diyanet Zeitschrift, Januar 2013

2015-01-09    


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