2024-05-14 | Pressenachricht
Die Türkisch Islamische Union (DITIB), die Union Islamisch Albanischer Zentren in Deutschland (UIAZD), die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD), der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD) kamen am 1. Mai in der Kölner Zentralmoschee zur mittlerweile dritten Konferenz Islamischer Religionsgemeinschaften in Deutschland zusammen.
Das Thema der diesjährigen Klausurtagung lautete: „Moscheen in 10 Jahren und Rolle der Jugendlichen als erwachsene muslimische Individuen in Gemeinden“. Die Grundlage für die Klausurtagung bilden die Kooperationsverträge zwischen DITIB, UIAZD, ZRMD und IGBD, die 2014 erarbeitet und nach 2015 nacheinander unterzeichnet wurden. In diesen Vereinbarungen werden die Zusammenarbeit auf Bundesebene, aber auch auf Landes- wie Gemeindeebene anvisiert und neben inhaltlicher Kooperation auch die Absicht gegenseitiger Unterstützung gefestigt.
Die ersten Konferenzen im Rahmen der Kooperation fanden in den Jahren 2016 und 2018 statt, bei denen die Kooperation auf Gemeindeebene sowie der theologische Austausch intensiver besprochen wurden. In diesem Jahr beteiligte sich auch der ZMD an der Konferenz, wodurch die Reichweite erhöht wurde. Das übergeordnete Thema stellte die Jugendarbeit dar, so dass auch die Teilnehmenden stärker aus den Reihen der Jugendlichen akquiriert wurden. In seiner Grußrede zu Beginn sagte Vorstandsvorsitzender im DITIB-Bundesverband Dr. Muharrem Kuzey: „In den kommenden zehn Jahren werden unsere Moscheen nicht nur Orte des Gebets sein, sondern auch Zentren des Wissens, der Begegnung und der Inspiration. Sie werden sich weiterentwickeln, um den Bedürfnissen einer modernen, sich wandelnden Gesellschaft gerecht zu werden, während sie gleichzeitig fest in unseren traditionellen Werten verwurzelt bleiben. Doch der Schlüssel zum Erfolg unserer Moscheen in der Zukunft liegt in der Entwicklung unserer muslimischen Jugendlichen. Als Jugendliche tragt ihr nicht nur die Verantwortung, sondern habt auch das Privileg, die Entwicklung unserer Gemeinden aktiv mitzugestalten. Und damit verbunden nehmen wir Teil an gesellschaftlichen Prozessen und versuchen, einen positiven Beitrag zu leisten. So sieht es unser Prophet für uns vor: „Der beste Mensch ist derjenige, der den Mitmenschen am nützlichsten ist“. „
Daniel Abdin hielt als aktueller Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM) ebenfalls eine Grußrede, in der er sich bei dem Gastgeber sowie allen kooperierenden und beteiligten islamischen Glaubensgemeinschaften herzlich für diese Großartige Klausurtagung bedankte. Er betonte: „Stets wird gesagt, dass die Jugendlichen unsere Zukunft seien. Ich denke, dass die Jugendlichen unsere Gegenwart sind und wir als überwiegend getagten Vorstände der muslimischen Gemeinden haben die Verpflichtung gegenüber unserer Jugendlichen sie zu motivieren, Ihnen die Verantwortung zu übertragen und sie beratend zu begleiten, damit einen Übergangslosen Generationswechsel stattfinden kann.“
Inhaltliche Impulse kamen von Oğuz Taşdelen, Geschäftsführer der DITIB Jugend Bayern, und Dr. Raida Chibib, Geschäftsführerin der AIWG-Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft, die nähere Informationen zu Organisationsstrukturen von muslimischen Jugendlichen in Deutschland gaben.
In vier verschiedenen Workshops wurden anschließend sehr intensiv die Herausforderungen der nahen Zukunft, die Ressourcen und Möglichkeiten der Muslime, insbesondere der Jugend erörtert. Die Ergebnisse wurden im Plenum vorgestellt und auf einem abschließenden Podium mit Jugendleitern aus den verschiedenen Religionsgemeinschaften diskutiert. Das Podium, welches von Oğuz Taşdelen, dem Geschäftsführer der DITIB Jugend in Bayern, moderiert wurde und jeweils einen Jugendleiter aus allen teilnehmenden Religionsgemeinschaften einschloss, brachte Ansätze und Fragestellungen auf, die unter reger Beteiligung des Plenums vertieft wurden. In diesem Kontext wurden auch Möglichkeiten der Kooperation der Jugendlichen untereinander sowie eine effektivere Nutzung von Ressourcen diskutiert. Ebenso wurden dabei die Themen Akzeptanz des Islam, muslimische Identitäten und die Verantwortung der Muslime erörtert.
Die Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden über die Veranstaltung und forderten, in Zukunft die Klausurtagungen häufiger zu veranstalten. Die Tagung, welche von Edina Dizdar und Mert Enes Biyikli moderiert wurde und mit einer Koranrezitation von Hafız Ilir Imeri UIAZD begann, endete schließlich mit dem Schlusswort von Ismail El Atmani (Mohamed Kalai, Imam Masjid Hamza Köln), der nochmals kurz den Tag zusammenfasste und einem Bittgebet durch ZRMD VON Mohamed Kalai, bevor es zum gemeinsamen Abendessen ging, die weitere Möglichkeiten für Austausch und weiteren Gesprächen kleiner Runde lieferte.
Klausurtagung auf Instagram: https://www.instagram.com/p/C6l4XOYCNxr/