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2008-06-06 | Zusammenfassung

Integrationspolitischer Dialog mit Migrantenorganisationen

Die DITIB nahm am „4. Integrationspolitischen Dialog mit Migrantenorganisationen“ am 4.6.2008 teil. Auf Einladung von Frau Dr. Böhmer als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt in Berlin waren Frau Ayten Kiliçarslan (DITIB-Vorstandsmitglied) und Herr Bekir Alboğa (Referatsleiter für Dialog und Integration der DITIB) als Vertreter der größten Dachorganisation muslimischer Verbände und türkischstämmiger Migrantenorganisationen anwesend.

Ziel des Treffens war eine Fortsetzung der Gespräche vom 30. Januar 2008.

Mehrheitlich wurde festgestellt, dass viele Migrantenverbände längst vor dem Integrationsgipfel und vor ihrer Selbstverpflichtung auf dem Gebiet der Integrationsförderung, und im Jugend- und Frauen- und Bildungsbereich sehr erfolgreiche Arbeiten geleistet haben.

Begrüsst wurde, dass auch endlich die Politik sich zur „Einwanderungsgesellschaft“ bekannt und mit der Umsetzung des Nationalen Integrationsplans schrittweise begonnen hat.

Bekir Alboğa wies darauf hin, dass die Botschaft der großen Koalition, 13,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund seien in bundesrepublikanische Gesellschaft herzlich willkommen, viele Köpfe noch nicht erreicht hat. Er bat Politik und gesellschaftliche Verantwortliche das Engagement in diese Richtung zu intensivieren. Gerade beim Lehrpersonal habe sich die Einsicht, dass durch Motivation und Engagement die Leistungssituation vieler Schülerinnen und Schüler aus Migrantenfamilien enorm verbessert werden könne, noch nicht genug durchgesetzt. Diskriminierungserfahrungen in der Schule demotivieren Schülerinnen und Schüler aus Migrantenfamilien, mangelnde schulische Förderung versperren den weiteren Bildungsweg zu Abschlüssen, Gymnasium, Abitur oder gar Studium.

Nur durch Förderung der Intellektualität aller Schülerinnen und Schüler kann Deutschland das volle Innovationenpotential ausschöpfen, nur so kann Deutschland zukunftsfähig bleiben.

Zur Problemlösung Herr Alboga Frau Haugg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eine gemeinsame Konferenz auf der Ebene des Bundes und der Länder vorgeschlagen, verantwortliche Leiterinnen und Leiter der Schulämter davon überzeugt werden sollten, dass Deutschland jeden einzelnen jungen Menschen braucht.

Mehrheitlich stimmten die Teilnehmer der einzelnen Migrantenorganisationen darin überein,  dass das meist ehrenamtliche Engagement ihrer Integrationsarbeit in vielen Arbeitsfeldern viel zu oft und viel zu schnell an ihre Grenzen stoße. Bedauernd wurde hier die stetige Streichung von Fördermitteln durch die Bundesregierung zum Ausdruck gebracht. Dr. Albert Schmid, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, versprach diesbezüglich eine Prüfung der finanziellen Möglichkeiten.

Frau Böhmer indes regte die Einbeziehung der erziehungsverantwortlichen Eltern in die weiteren Beratungen an, da gerade dies die Grundvoraussetzung für Bildungserfolge junger Migrantinnen und Migranten sei.

Frau Bundeskanzlerin zeigte sich offen für die Vorschläge bezüglich der erfolgreichen Integrationsarbeit der Erziehung und Wirtschaft. Auf die Fragen des Kommunalen Wahlrechts um die Integrationsbereitschaft zu optimieren reagierte sie grundsätzlich ablehnend, ebenso hinsichtlich der doppelten Staatsangehörigkeit.