Nachrichten und Pressemeldungen

2008-03-28 | Pressemitteilung

Aufruf des KRM an alle gesellschaftlichen Kräfte: „Lassen Sie uns den gesellschaftlichen Frieden wahren“


Köln, 28. März 2008
: Es geschieht immer öfter, dass in einigen Ländern Europas, aber leider auch vermehrt in Deutschland Rechtspopulisten Islamfeindschaft schüren. Der Film von Geert Wilders, mit dem Namen „Fitna“ ist das aktuellste Beispiel in der Folge von grenzenlosen rechtspopulistischen Feindseligkeiten.

Dieser Film ist Ausdruck einer antiislamischen, rassistischen Zielrichtung, die durch Verdrehung von Wahrheiten, Missbrauch von alten wie neuen Ereignissen und buchstabentreuen Kommentierung der politischen Auseinandersetzungen die Menschen manipuliert. Die gezielte, sinnentfremdete Aneinanderreihung von
Koranversen, Bildern, Aussagen und Texten wird bewusst platziert, um eine Pseudorealität beim Zuschauer herzustellen. Ziel ist es, Angst, Verwirrung und Ekel auszulösen – dies gelingt sowohl bei muslimischen als auch bei nicht-muslimische Zuschauern. Manipulativ ist ebenso die bewusst verfälschte Statistik der in Europa lebenden Muslime. Tatsächlich leben ca. 17 Mio. Muslime in Europa und um es mit den Worten von Herrn Bundesinnenminister Schäuble zu sagen: „Der Islam ist längst ein Teil unseres Landes. Das ist doch unbestreitbar. “ (FAS, 02.03.2008, Nr. 9 / Seite 7) Tatsächlich: Der Islam ist Teil der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Deutschland und Europa.

Bei Verbreitung und Selbstverständlichkeit dieser Form der Diffamierung, wären alle religiösen Quellen vor Anfeindungen dieser Art nicht gefeit.

Daher bitten wir alle Demokraten, zivilgesellschaftlichen Kräfte und Würdenträger
aller Religionen, dieser Gleichstellung des Islam mit Gewalt oder Terrorismus gemeinsam Einhalt zu gebieten und sich mit Muslimen zu solidarisieren. Permantes Schüren von Angst und Hass gegenüber Muslimen zerreißt auf Dauer unsere Gesellschaft und gefährdet das friedliche und harmonische Zusammenleben – sowohl in Holland als auch in Europa. Eine gemeinschaftlich getragene Solidaritätsbekundung gegen solche Filme schützt die Meinungs- und Pressefreiheit gegen derartige Pervertierung (ihrer selbst) und stärkt den gegenseitigen Respekt vor unterschiedlichen Werten und Gemeinschaften. Bekir Alboga als KRM-Sprecher sagt: „Wir Muslime in Deutschland verurteilen Terrorismus und Gewalt in jeder Form wiederholt aufs Schärfste, sowie Missbrauch unserer Religion für diese Zwecke. Wir bekennen uns zu den Werten in Europa, die sowohl die Presse- als auch die Religionsfreiheit garantieren.“

Daher verurteilen wir auch diese Verleumdung und Provokation des rechtspopulistischen Politikers, der meint, Volksverhetzung sei von Meinungsfreiheit gedeckt.

Diesem Verständnis für Meinungsfreiheit im Sinne von Verleumdung, Aufstachelung zu Hass und Provokation ist eine Absage zu erteilen.

Jede Art von Bedrohung und Gewaltanwendung steht im Gegensatz zu der Barmherzigkeit Gottes und widerspricht den Grundprinzipien des Islam. Wir bitten jede Eskalation zu vermeiden und rufen die Muslime in Deutschland zur
Besonnenheit auf.

Bekir Alboga
KRM-Sprecher