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2014-06-25 | Meldung

Zu Anfang des gesegneten Ramadan


Wir haben den Ramadan erreicht, den wir als einen Monat der geistigen Reinigung und Erneuerung des Bewusstseins wiedererleben. Ich wünsche von unserem erhabenen Herren Allah, dass der Ramadan vor allen Dingen Gutes für die Muslime in Deutschland, für die ganze islamischen Welt und für die Menschheit bringt.

Der Ramadan als Zeit der Vergebung, Sündenbefreiung und des Segens, der im individuellen Leben die Religiosität, im sozialen Leben die innere Ruhe, die Solidarität und das Zusammenwachsen intensiv erleben lässt, wird auch in diesem Jahr ein Monat sein, in dem wir unzählige spirituelle Schönheiten in unserem Leben praktizieren werden. Am 27. Juni, am Freitagabend wird das erste eigens dem Ramadan spezifischen Gemeinschaftsgebet (Teravih) nach dem Fastenbrechen verrichtet werden, in der selben Nacht werden die Tische zur Vorbereitung auf das Fasten zur Morgendämmerung (Sahur) vorbereitet und ab Samstag, dem 28. Juni wird der einmonatige Zeitabschnitt der Barmherzigkeit, des Segens und der Vergebung bei uns in unseren Häusern, in unseren Städten und unseren Ländern zu Besuch sein und dazu beitragen, dass die mit Gottesliebe und Prophetenliebe vollen Herzen der Gläubigen gereinigt werden und sich die Stufe ihrer Religiosität erhöht.

Der Monat Ramadan, der nach der Aussage des Koran die Bestimmungsnacht (Kadir Gecesi), die wertvoller als tausend Monate ist, in sich beherbergt und deshalb gesegnet ist, ist deshalb für uns so wichtig, weil er dazu beiträgt, dass die Unterscheidung zwischen reich und arm aufgehoben wird, die Empfindungen der Solidarität und des Zusammenhalts befördert werden und weil durch die für den Ramadan spezifischen Gottesdienste wie das Fasten und das Teravih-Gebet unzählige Beiträge für die spirituelle Reifeerlangung der Gläubigen leisten. Die Bedeutung des Gottesdienstes des Fastens und die Bedeutung dieses gesegneten Monats, durch dessen Kommen unsere Herzen zu neuer Begeisterung versetzt werden, wird im edlen Koran wie folgt ausgedrückt: "O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf daß ihr gottesfürchtig werden möget." (al-Bakara, 2/183*). "Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung." (al-Bakara, 2/185).

Die Segnung und die Besonderheit des Ramadan gegenüber den anderen Monaten beruht auf die Herabsendung unseres segensreichen Buches -des edlen Koran- in diesem Monat und darauf, dass der diesem Monat spezielle Gottesdienst des Fastens für alle, die im Stande zu fasten sind, verpflichtend auferlegt wurde. In diesem Monat legen wir besonderen Wert auf das Verstehen und die Wegweisung der göttlichen Botschaft des Koran in unserem Leben, der bei jedem Lesenden differenzierte, bleibende und tiefe Spuren im Kopf und im Herzen hinterlässt. Gleichzeitig erinnert uns der Ramadan an die Gottesdienste der Almosen (Sadaka-i Fıtr / Fitre) und Pflichtabgabe (Zakat) als eines der schönsten Möglichkeiten für gegenseitige gesellschaftliche Hilfe und Solidarität, wodurch die sozialen

Wunden der Gesellschaft behandelt werden. Der Gläubige stellt ein Beispiel für jemanden dar, der von dem, was er hat, anderen abgibt, und dadurch sowohl seinen Gottesdienst verrichtet, als auch die Bedürftigen erfreut und daneben mit der Mahl des Fastenbrechens (Iftar) Freigebigkeit, Gastfreundschaft und Teilen ausübt.

Eines der wichtigsten Eigenschaften des Ramadan ist es, die individualisierten, vereinsamten und verfremdeten Menschen mit Liebe und Barmherzigkeit zu umarmen und sie in das gesellschaftliche Leben einzubinden. Aus diesem Grund ist es durch die Geschichte unserer religiösen Gemeinschaft hindurch eines ihrer wichtigsten Eigenschaften, den Monat Ramadan als wichtigsten Zeitabschnitt zur Hinwendung und Annahme der Hungernden, Armen und Alleinstehenden ohne jegliche Verwandtschaft zu verwerten. Demzufolge sollte der Ramadan nicht nur als ein erlebter Genuss in ihrem eigenen Leben, eigenen Hause oder auf ihren eigenen Tischen bleiben. Er sollte ein Monat der schönen Tage sein, in dem alle Schönheiten in den Tiefen unserer Herzen gelebt, mit den Armen, Alleinstehenden und von schwerem Unglück heimgesuchten Menschen geteilt werden.

Wie in jedem Jahr werden wir als DITIB-Bundesverband, den darin organisierten DITIB-Landesverbänden und den angeschlossenen lokalen Ortsgemeinden auch in diesem Ramadan diesen gesegneten Monat mit verschiedenen Veranstaltungen verbringen. In den Vereinen mit entsprechenden Möglichkeiten werden jeden Tag Tische für das Fastenbrechen (Iftar) gedeckt, unsere Tage in den Moscheen werden wir mit der Gegenlese-Rezitations-Tradition des Koran (Mukabele) und unsere Nächte mit dem Teravih-Gebet auferleben. Außerdem werden wir zur Nacht der Bestimmung (Kadir Gecesi am 23.07.2014) in all unseren Moscheen besondere religiöse Andachten veranstalten.

Unsere muslimischen Geschwister werden uns ihre Almosen (Sadaka-i Fıtr / Fitre) und Pflichtabgaben (Zakat) anvertrauen können, damit wir diese den Studenten, Bedürftigen und Verwaisten weitergeben können. Somit wird auch DITIB ihr allerbestes geben, um sich Ihrer zu widmen.

In dieser Hinsicht wünsche ich von dem erhabenen Allah, dass der gesegnete Ramadan, "dessen Beginn Barmherzigkeit, dessen Mitte Vergebung und dessen Ende Errettung vor dem Höllenfeuer ist." (Ibn Huzayma, Sahih, III. Band, s. 191-192), unseren Herzen Ruhe und unseren Tafeln des Fastenbrechens Segen und unserer Religiosität ein höheres Niveau verschafft.


Prof. Dr. İzzet ER

Vorsitzender
DİTİB-Bundesverbandes (Köln)