Freitagspredigt

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Das Vorbild des Propheten der Barmherzigkeit
(30.10.2020)

 

Verehrte Gläubige!

Jeder Augenblick im Leben des Propheten der Barmherzigkeit enthält vorbildhafte Schönheiten für unser individuelles und gesellschaftliches Leben. Wer sein Familienleben fokussiert, wird einen selbstlosen Ehemann, einen liebevollen Vater und einen fürsorglichen Großvater in ihm sehen. Jede Mutter und jeder Vater, die ihn in ihr eigenes Haus übertragen, werden geradezu das Paradies auf Erden erleben. Wer sich sein Geschäftsleben ansieht, wird dort Aufrichtigkeit und Ehrwürdigkeit sehen. Jeder Unternehmer, der ihn in sein Geschäftsleben überträgt, wird gesegneten und erlaubten Verdienst genießen. Wer von Neugier über sein soziales Leben erfüllt ist, wird sehen, dass er - ob jung oder alt - jedem gegenüber höflich, freundlich und sanftmütig war. Wer sein Leben auf das eigene Leben überträgt, wird daher der Sache des Propheten der Barmherzigkeit Unterstützung leisten indem Frieden, Wohlstand, Wohlergehen und Hoffnung in der Welt verbreitet wird.

Wer sein Leben erforscht, wird keinesfalls Äußerungen mit den Inhalten von Hass, Groll, Diffamierung und Lüge feststellen können. Genauso kann auch keine Beleidung, Diffamierung, Zwang und Nötigung in seinem persönlichen Leben festgestellt werden... Schließlich nährte er sich vom edlen Koran, der die menschliche Ehre und Würde über alles wertet; denn der Koran lehnt jeglichen Zwang und alle Formen von Nötigung, die den freien Willen missachten, von Grund auf ab.1

Meine Geschwister!

Dem Menschen wurde Glaubens- und Meinungsfreiheit gewährt. Wenn es der Mensch wünscht, glaubt er, wenn er es wünscht, leugnet er. Schließlich sagt der erhabene Allah im Vers: “Und wenn dein Herr gewollt hätte, so würden alle auf der Erde insgesamt gläubig werden. Willst du etwa die Leute zwingen, gläubig zu werden?”2 Damit garantiert Allah, dass niemand in Fragen des Glaubens gezwungen werden darf. Vielmehr wird damit die Freiheit jeder Person garantiert.

Unsere erhabene Religion widersetzte sich niemals gegen kritische Sichtweisen; unterschiedliche Betrachtungen und Gedanken wurden keineswegs blockiert. Wogegen sich der Islam, ja sogar die ganze Menschheit widersetzt, ist die Verspottung und Verhöhnung von Menschen und erhabenen Werten unter dem Deckmantel der “Meinungsfreiheit”, die zu Unwohl in der Gesellschaft führt. Besonders Kreise mit geläufigen Absichten und Zwecken haben ihre Angriffe gegenüber dem Gesandten Allahs wieder begonnen. Ihre Maße überschreitende Kommentare überwältigen nicht nur Muslime, sondern alle besonnenen und gewissenhaften Menschen.

Meine Geschwister!

Die Angriffe auf die Person des Propheten und die Mission, die er vertritt, begannen bereits zu seinen Lebzeiten. So wie es heutzutage Angriffe gibt, die bezwecken, ihn unter den Menschen zu diskreditieren und seine vertretene Mission zu sabotieren, gab es diese auch damals. Auch wenn die eingesetzten Mittel unterschiedlich sind, haben sie denselben Zweck.

Es gab Leute, die Dornen auf den Wegen vom Propheten der Barmherzigkeit ausstreuten. Auch gab es Leute, die das Eingeweide von Kamelen über seinen Kopf ausleerten, während er betete... Leute kränkten ihn mit ihren Worten, aber auch mit ihren Schreibstiften... Als der Prophet der Barmherzigkeit zurückkehren musste nachdem er seitens der Einwohner von Taif verwundet wurde und sie die überbrachte Botschaft leugneten, reinigte er einerseits das Blut an seinem Gesicht und betete andererseits wie folgt: “O Allah! Vergib meinem Stamm! Schließlich wissen sie nicht.”3

Verehrte Gläubige!

In dieser Zeit, in der die Welt - unser gemeinsamer Lebensraum - in einen globalen Strudel des Unwohles getrieben wird, akzeptieren wir diese Sprache und Symbolik, die anstatt von Respekt die Verspottung, anstelle von Empathie die Separation und Ausgrenzung bevorzugt, keinesfalls. Unsere als Muslime zu bevorzugende Sprache ist bekannt. Unsere Sprache wird das Gute gebieten und unser Weg wird der Weg des Guten sein. Dies ist auch das Gebot des erhabenen Korans: “Und nicht ist gleich das Gute und das Böse. Wehre das Böse ab mit dem Besseren, und derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft war, wird wie ein enger Freund zu dir sein.”4

Wir sind überzeugt, dass dieser Aufruf zum Guten eines Tages in der ganzen Welt unbedingt Gehör finden wird. Als Muslime werden wir keine Reaktionen, die Allah missbilligt, zeigen. Um der von unserem Propheten - als größter Friedensgesandte der Welt - vertretenen Werte willen, werden wir als muslimische Gemeinschaft (Umma) unsere besonnene und prinzipientreue Haltung keineswegs aufgeben – auch wenn diese Diffamierungen unsere Herzen bluten lassen.

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Baqara, 2/256.          
2 Koran, Yunus, 10/99.                                 
3 Kadı Iyaz ,Şifa, I, 79.                                     
4 Koran, al-Fussilet, 41/34.

 

 

2020-10-30    


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