Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Allah liebt die Reumütigen
(24.05.2019)

 

Ehrenwerte Gläubige!‎

Wir befinden uns nunmehr in den letzten zehn Tagen des ‎Ramadans, der mit seiner barmherzigen Atmosphäre und ‎seinem Segen unsere Herzen, unsere Familien, unsere ‎Straßen, unsere Stadtviertel und unsere ganze Welt ‎umschließt. Diese Tage des Ramadans, sind Tage der ‎Vergebung und der Läuterung von Sünden und sollten ‎deshalb optimal genutzt werden. Es ist genau die Zeit, in ‎der unsere Spiritualität, die unter der Last des Lebens ‎strapaziert ist, zu restaurieren. Es ist genau die Zeit, ‎unsere Herzen, die mit Sünden und Fehlern verschmutzt ‎sind, zu läutern und es ist genau die Zeit, von den Fesseln ‎der Sünden zu entkommen. Es ist nunmehr Zeit, Tränen ‎zu vergießen und um Vergebung und Läuterung zu bitten. ‎Es ist Zeit, sich zu beugen und inständig die Hände zu ‎heben, um unsere Bittgebete, Bedürfnisse und Wünsche ‎gegenüber Allah, unserem erhabenen Schöpfer, ‎vorzutragen.‎

Werte Gläubige!‎

Wir wurden auf diese Welt gesandt um gegenüber Allah ‎unsere Gottesdienste zu verrichten. Zeitweise kann es ‎sein, dass manche Mängel, Fehler und Irrtümer in ‎unseren Gottesdiensten auftauchen. Der richtige Weg, ‎um diese Mängel zu beseitigen, ist es, aufrichtige und ‎inständige Reue (Tauba) und Vergebungsbitten (Istigfar) ‎bei Allah zum Ausdruck zu bringen.‎

Die Tauba ist für uns ein Tor der Barmherzigkeit, das uns ‎der erhabene Allah geschenkt hat. Schließlich können wir ‎nur durch Reue (Tauba) und Bitte um Vergebung ‎‎(Istigfar) von unseren Fehlern, Mängeln und Sünden, die ‎dazu führen, dass wir uns vor Allah schämen, geläutert ‎werden.‎

Tauba ist die Entschlossenheit, sich zu erneuern und zu ‎läutern. Es ist die Läuterung unseres Geistes und unserer ‎Zungen, die in der alltäglichen Hektik mit der Zeit ‎verschmutzen. Tauba ist die Aufweichung der Herzen, die ‎mit der Zeit verfinstern und sich versteifen. Es ist die ‎Wiederherstellung eines Zustands der Beruhigung und ‎Zufriedenstellung der Herzen. Für uns ist die Tauba eine ‎Quelle von Trost und Hoffnung. Für uns ist sie ein sicherer ‎Hafen, in den wir in Zeiten der Krisen Zuflucht nehmen ‎können. Auch wenn die Menschen uns aufgrund unserer ‎Fehler und Irrtümer den Rücken zukehren, wird uns der ‎erhabene Allah niemals verlassen. Auch wenn jeder sich ‎von uns abkehrt, wird sich Allah von uns nicht abkehren. ‎‎„Allah vergibt nicht, dass man ihm Götter beigesellt; doch ‎verzeiht Er, was außer diesem ist, wem Er will. Und wer ‎Allah Götter beigesellt, der hat eine gewaltige Sünde ‎begangen.“1 „Allah liebt die sich Bekehrenden und liebt ‎die sich Reinigenden.“2 Hauptsache ist, dass wir unsere ‎Loyalität zu unserem Glauben an die Existenz und Einheit ‎von Allah beibehalten. Hauptsache ist, dass wir unsere ‎Hoffnung an Seine endlose Barmherzigkeit nicht ‎aufgeben. Wichtig ist, dass wir uns selbst nicht Seiner ‎Vergebung entziehen. Wichtig ist, dass wir inständig um ‎Vergebung bitten, wenn wir unseren Trieben erlegen ‎waren und Sünden begangen haben.‎

Lassen sie uns folglich diese letzten Tage des Monats ‎Ramadan zum Anlass nehmen, um unsere Reue (Tauba) ‎so zu formulieren, dass wir nicht erneut sündigen. Lassen ‎sie uns Reue zeigen, weil wir in der alltäglichen Hektik ‎manchmal das Jenseits vergessen. Lassen sie uns deshalb ‎reumütig sein, weil wir manchmal sogar unseren ‎Nächsten unsere Liebe, Zuneigung und Barmherzigkeit ‎vorenthalten. Lassen sie uns reumütig sein für die Tage, ‎an denen wir unsere Ehepartner, Kinder, Verwandten, die ‎Waisen, Alleinstehenden und Bedürftigen vernachlässigt ‎haben. Lassen sie uns deshalb reumütig sein, weil wir die ‎Rechte der Anderen, die Anvertraute Allahs sind, nicht ‎beachten konnten. Lassen sie uns reumütig sein, weil wir ‎nicht so sein konnten wie das Glied eines einzigen Körpers ‎und wie die Ziegelsteine eines Gebäudes - wie es unser ‎Prophet (s) uns vorgeschrieben hat. Wir dürfen nicht ‎vergessen, dass es keinen einzigen Sünder gibt, dem - ‎wenn er bereut -aufgrund der Größe seiner Sünde das ‎Tor der Reue (Tauba) vor der Nase zugeschlagen wird.‎

Ich möchte meine Freitagspredigt mit einem Aufruf zur ‎Reue aus dem edlen Buch Allahs, unseres erhabenen ‎Schöpfers, beenden:‎

Gläubige! Wendet euch zu Allah in aufrichtiger ‎Bekehrung; vielleicht deckt Allah eure Missetaten zu und ‎führt euch ein in Gärten, durcheilt von Bächen, an jenem ‎Tage, an dem Allah den Propheten und die Gläubigen mit ‎ihm nicht zuschanden macht. Ihr Licht wird vor ihnen ‎eilen und zu ihren Rechten. Sie werden sagen: „Unser ‎Herr, mach unser Licht vollkommen und verzeihe uns. Du ‎hast Macht über alle Dinge.“3‎

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, an-Nisa, 4/48‎                                                           
2 Bakara:2/262‎                                                        
3 Koran, at-Tahrim, 66/8‎

 

 

2019-05-24    


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