2024-10-17 | Pressemeldung
Am 12. und 13. Oktober 2024 fand anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des DITIB-Bundesverbandes ein bedeutendes Symposium in der DITIB Zentralmoschee Köln statt. Unter dem Titel „Islam in Deutschland - Identität, Partizipation und Zukunft“ bot die Veranstaltung ein breites Spektrum an Vorträgen, Diskussionen und kulturellen Beiträgen, die die Geschichte und Zukunft des Islams in Deutschland in den Fokus rückten. Das Symposium wurde durch kulturelle Highlights und ein Konzert der Maktub Trio Musikgruppe bereichert.
Der Vorsitzende des DITIB Bundesverbands Dr. Muharrem Kuzey sprach in seiner Eröffnungsrede über die historische Entwicklung der DITIB. Kuzey betonte in seiner Rede, dass das 40. Lebensjahr im Islam eine besondere Bedeutung habe. Es sei ein Alter „in dem der Mensch der Weisheit, dem Wissen und der Erkenntnis in besonderer Weise zugänglich wird“. Die DITIB habe in ihrem 40-jährigen Bestehen einen ähnlichen Reifungsprozess durchlebt. Auch die DITIB habe „in diesen vier Jahrzehnten eine Reife erreicht, die aus Erfahrungen, Herausforderungen und wertvollen Lehren erwachsen“ sei. Kuzey hob in diesem Zusammenhang die Rolle der DITIB für die Entwicklung des Islams in Deutschland hervor:
„Seit unserer Gründung im Jahre 1984 hat sich DITIB zu einer tragenden Säule der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland entwickelt. Wir haben uns von einer bescheidenen Gemeinschaft zu einer bedeutenden Organisation gewandelt, die das Leben vieler Menschen prägt und bereichert. Unser Ziel war es von Anfang an, die Werte des Islams in einer Weise zu vermitteln, welche die deutsche Gesellschaft fördert, während wir gleichzeitig unsere religiöse und kulturelle Identität bewahren. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Balance auch in den kommenden Jahren zu wahren und zu stärken.“
Im weiteren Verlauf thematisierte Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick in ihrem Vortrag „Muslimfeindlichkeit in Deutschland“ die aktuellen Herausforderungen für Muslime in Deutschland. Prof. Middelbeck-Varwick konstatierte in ihrer Rede, dass Antimuslimischer Rassismus nicht nur ein Phänomen am rechten Rand sei, sondern sich tief in der Gesellschaft verwurzelt habe. Um die diversen Formen des antimuslimischen Rassismus zu bekämpfen, müsse auch der Staat seinen Beitrag leisten. In diesem Zusammenhang unterstrich Prof. Middelbeck-Varwick: „Ohne die Perspektive der Betroffenen wahrzunehmen, lässt sich antimuslimischer Rassismus weder sehen noch verstehen“. Der Kampf gegen den Antimuslimischen Rassismus könne „nicht denjenigen überlassen werden, die ihm ausgesetzt sind“ so Middelbeck-Varwick. Hierzu brauche es „eine breite Förderung entsprechender lokaler wie überregionaler Projekte und Netzwerke“.
Die anschließende Podiumsdiskussion mit Eyüp Kalyon (DITIB), Burhan Kesici (IRD), Dr. Andreas Herrmann (EKD) und Dr. Werner Höbsch (DBK) beleuchtete zentrale Fragen zur Zukunft von Muslimen in Deutschland.
Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf Identität und Partizipation. In einer Podiumsdiskussion diskutierten Dr. Ayyub Köhler, Dr. Amina Theißen, Muhammed Siddiq, Ron Weber und Felix Marten zum Thema „Deutschen Muslimen vs. Muslimen in Deutschland?“. Anschließend widmete sich eine weitere Diskussion der Rolle islamischer Theologiezentren in Deutschland, an der Prof. Dr. Erdal Toprakyaran (Tübingen), Prof. Dr. Idris Nassery (Paderborn), Prof. Dr. Bülent Uçar (Osnabrück), Prof. Dr. Mouhanad Khourchide (Münster) und Prof. Dr. Serdar Kurnaz (Berlin) teilnahmen.
Der Vorsitzende des DITIB Bundesverbandes Dr. Muharrem Kuzey bedankte sich bei allen Referenten und Teilnehmern für die ergiebigen Diskussionen und betonte in seiner Abschlussrede die Wichtigkeit der Arbeit die in den Moscheen geleistet werde:
„Die Diskussionen, die wir in den letzten Tagen geführt haben, verdeutlichen, wie wichtig diese Arbeit ist. Wir als DITIB sehen uns als Brückenbauer, die helfen, Missverständnisse abzubauen und ein friedliches Miteinander zu fördern.“
Die Anerkennung der DITIB als Religionsgemeinschaft sei von „zentraler Bedeutung, um die Bestrebungen der DITIB und ihrer Mitglieder als Ausdruck einer in Deutschland beheimateten Religion wahrzunehmen.“ so Kuzey.
Impressionen: