Freitagspredigt

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Religiosität
(11.10.2019)

 

Im rezitierten edlen Vers sagt Allah: “Aber nein! Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, dessen Lohn steht für ihn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein.”1

 

Verehrte Gläubige!

Jedes muslimische Individuum hat die Verantwortung, seine eigene Religiosität aufzubauen. Religiöse Entscheidungen sind nach der Stimme seines eigenen Verstandes, Herzens und Gewissens festzulegen. Diese Entscheidungen sollten dem Geist des Korans entsprechen. Die Haltungen und Handlungen des Individuums sollten gemäß diesem Geiste des Korans sein. Dafür trägt jedes Individuum seine Verantwortung. Schließlich hat ein Leben, in dessen Zentrum der Koran und die Sunna ist, fundamentale Priorität. Schließlich sind diese beiden Quellen Wegweiser, die jeweils Lebensprinzipien für uns beinhalten. Daneben sind sie auch Wegweiser für das ewige Glück. Wenn der Muslim gemäß dem Koran und der Sunna lebt, weiß er folgendes: Einerseits weiß er, dass er ein Leben gemäß seinem Glauben führt. Andererseits weiß er, dass er dadurch glücklich im Diesseits und im Jenseits sein wird.

 

Meine Geschwister!

Unsere Religion zu verstehen und in unserem Leben umzusetzen, ist die wichtigste Sache. Bei dieser Bemühung aufrichtig und wahrhaftig zu sein, ist das Wichtigste. Das heißt, dass unsere Absichten und Handlungen dem Wohlwollen Allahs entsprechend sein sollten. Diese sollten fern von scheinheiligen, angeberischen und unaufrichtigen Zwecken sein. Außerdem sollten unsere Absichten und Handlungen nicht zu missbrauchen sein.

Religiosität bedeutet, wahrhaftig, innig, gerecht, ethisch zu handeln gegenüber dem Schöpfer, gegenüber uns selbst, gegenüber allen Menschen und gegenüber dem ganzen Universum. Religiosität bedeutet, demütig zu sein und andere nicht zu demütigen. Religiosität heißt, respektvoll gegenüber dem Schöpfer zu sein. Religiosität heißt, barmherzig und mitleidvoll gegenüber den Geschöpfen zu sein. Religiosität bedeutet, fern zu sein von Feindseligkeit und Arroganz.

Jedoch stellen wir fest, dass sich heutzutage die Religiosität unter dem Einfluss der Modernität ändert. Es stärkt sich ein virtuelles, visuelles, formelles und demonstrierendes Verständnis von Religion. Wir stellen fest, dass man sich zunehmend von der Religiosität, die sich auf Kenntnisse stützte und die die Ethik im Zentrum hatte, entfernt. Wir sind heutzutage besonders darauf angewiesen, uns hiervor zu bewahren und unsere Religiosität zu verbessern. Hierfür sind wir darauf angewiesen, die erforderlichen Kenntnisse zu erwerben. Wir sollten die Werte unserer Religion verstehen. Wir sollten unsere Sensibilitäten unserer Gewissen weiterentwickeln.

Allah weist uns im edlen Koran auf das vorbildhafte Leben unseres Propheten hin: “Ihr habt ja im Gesandten Allahs ein schönes Vorbild, (und zwar) für einen jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und Allahs viel gedenkt.”2 “Und du bist wahrlich von großartiger Wesensart.”3 In diesen Versen wird uns der Prophet als ein Mensch, der die Religiosität in seinem Leben am schönsten praktizierte, präsentiert.

Er war stets ein Prophet, der sich sehr gut zu seiner Familie verhielt; Er zog seine Freunde stets sich seiner selbst vor; Er kümmerte sich stets um Bedürftige und kränkte nie Personen um sich. Er sprach nie schlecht und grob. Immer beschützte er Kranke, Mittellose und Notleidende. Immer hat er die Botschaften des Korans vorerst in seinem eigenen Leben praktiziert. In seinem Leben widersprachen sich weder seine Worte und Handlungen, noch verleugneten seine Handlungen seine Worte.

Daher kann festgestellt werden, dass ein Muslim, der die folgenden Dinge durchführt, die erforderliche Religiosität praktiziert: Die seitens des Korans und seitens der Sunna vorgesehenen Gottesdienste und edlen Charaktereigenschaften in seinem Leben umzusetzen. Die erforderlichen Gottesdienste aufrichtig durchführt ohne dass man Schwäche zeigt und nachlässig ist. Andernfalls wird diese Person fahrlässig die Dimension der Vorbildhaftigkeit des Propheten missachtet haben.

 

Meine werten Geschwister!

Heutzutage geben sich manchmal böswillige Personen als religiöse Personen aus. Manchmal gibt es aber auch Fehler und Fehldeutungen von Koranversen, die sich die Personen von der Religion oder Allah bestätigen lassen möchten. Wir stellen fest, dass diese Personen dem Islam, den religiösen Werten und große Ungerechtigkeiten zufügen.

Aus diesem Grunde sollten wir Muslime die Wahrheit und das Recht nicht nach Personen ausrichten. Vielmehr sollten wir die Personen nach Recht und Wahrheit bewerten. Wir sollten uns nachdrücklich davon fernhalten, die Religiosität und die Religion nicht nach Personen zu werten. Wir sollten uns bewusst sein, dass ein formales oder angeberisches Verständnis nicht als Religiosität genannt werden kann. Wir sollten versuchen, unsere Religiosität zu stärken. Hierzu sollten wir unsere Verbindung mit dem Koran und der Sunna aufrechterhalten. Für eine lebendige Religiosität sollten wir uns als einziges Ziel setzen, bei allen Arbeiten und Handlungen Allahs Wohlwollen zu erlangen.

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 Koran, al-Baqara, 2/112.                                                                       

2 Koran, al-Ahzab, 33/21.

3 Koran, al-Qalam, 68/4.

2019-10-11    


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