Freitagspredikt

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Zivilisationsreise : Die Auswanderung
(07.09.2018)

Meine verehrten Geschwister!
Als islamische Welt erleben wir das Wohlergehen und die Freude, ein neues islamisches Jahr erreicht zu haben. Die Auswanderung als ein Wendepunkt für die Muslime und die eine neue Seite in der Geschichte eröffnete. Sie in der Periode des Kalifats von Omar (r.a.) auf Vorschlag von Ali (r.a.) als Beginn des islamischen Kalenders akzeptiert. Zu diesem Anlass gratuliere ich Ihnen zu ihrem neuen islamischen Jahr; Ich wünsche vom erhabenen Allah, dass das islamische Jahr 1440 Anlass für Gutes für unser Land, für die Region unserer Herzen, die islamische Welt und die ganze Menschheit sein möge.
Zur Zeit des Beginns der Verbreitung des Islams wurden unser Prophet (s) und die ersten Muslime in Mekka ständig Ziel für Unterdrückung und Folter. Sie wurden einem sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Embargo ausgesetzt. Die ersten Muslime wanderten zuerst nach Abbesinien (Habeschistan), dann nach Medina aus. Unser gesegneter Prophet (s) und seine Gefährten (r.a.) mussten sich von der Stadt, worin sie geboren, groß geworden waren und diesen sehr lieb hatten, sowie von der Kaaba trennen.


Meine Geschwister!
Die Auswanderung stellt für uns Muslime ein Neubeginn dar und ist ein Ausdruck für die Verbundenheit an Allah und seinen gesegneten Gesandten. Es ist eine Reise zur Gerechtigkeit, Wahrheit, Wissenschaft, Bildung und vor allem eine Reise zur Zivilisation. Es ist das Öffnen des eigenen Schoßes für die Geschwister. Die Auswanderung ist eine belehrende und dornenreiche Geschichte, allein für das Wohlwollen Allahs die Abkehr von Mutter, Vater, Kindern, Geliebtem, Heimat, Hab und Gut, sogar vom Leben in Kauf zu nehmen.


Geschwister!
Eigentlich ist die Auswanderung nach Medina eine Auswanderung zur Zivilisation. Denn mit der Auswanderung unseres Propheten transformierte sich Yathrib (Yesrib) zu Medina. Und Medina hat Zivilisation hervorgebracht. In Medina hat er aus einer Gesellschaft mit Haß-, Groll- und Racheempfindungen zu einer Gesellschaft mit Liebe und Barmherzigkeit transformiert. Er hat aus kaltherzigen Menschen eine Gesellschaft gemacht, die jedes mit Leben erfüllte Wesen, ja sogar auch jeden Gegenstand mit Fürsorglichkeit und Barmherzigkeit behandeln.


Meine geehrten Geschwister!
Zwischen den Helfern (Ansar) und den Ausgewanderten (Muhadschirin) wurde eine heldenhafte Geschwisterlichkeit vor 1400 Jahren erlebt. Ihre geschichtliche Rolle übernehmend inspiriert diese Auswanderung der Muslime unter der Anweisung unseres Propheten die heutigen Muslime erneut. Und sie gewährleistet das geschwisterliche Zusammenkommen von Armen, Bedürftigen und Flüchtlingen und verhilft vielen hoffnungslosen Menschen dazu, am Leben festzuhalten.


Meine verehrten Geschwister!
Auf der anderen Seite ist die Auswanderung auch mit ihrer geistigen Dimension ein dynamisches Ereignis. Aus dieser Sicht ist die Auswanderung auch heutzutage ein uns beschäftigendes Thema für uns. Aber diese Auswanderung ist nicht die Suche nach einem auszuwandernden Ort oder einer Heimat; sondern das ständige Eifern in jeder Lage nach dem Guten, noch Besseren, dem noch Schöneren und die Bemühung, den Islam noch inniger zu praktizieren. Auswanderung ist genau der Inbegriff dieser Reise. Die hier gemeinte Auswanderung ist - so wie es unser geliebter Prophet (s) ausdrückt - das Unterlassen der Verbote Allahs.2

Gelobt seien die Auswandernden!
Gelobt seien diejenigen, die in ihren Herzen den Geist der Auswanderung tragen!

 


Die DITIB-Predigtkomission


1 Koran, al-Ankabut, 29/26
2 al-Bukhari, Iman 4
 

2018-09-07    


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