Festtagspredigt | Bayram Hutbesi

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Möge Dankbarkeit unser Fest sein
(15.06.2018)

 

Meine Geschwister!

Im rezitierten Vers sagt Allah, der Erhabene: "Sei Allah dankbar." Und wer dankbar ist, der ist nur zu seinem eigenen Vorteil dankbar. Und wer undankbar ist, - so ist Allah Unbedürftig und Lobenswürdig."1 Im zitierten Hadis sagt unser Prophet (s): "Oh Allah! Hilf mir, Dir zu gedenken, gegenüber Deinen Gaben dankbar zu sein und Dir gegenüber auf schönste Weise meinen Dienst als Diener erweisen zu können."2

Lob und Dank sei Allah, dem Erhabenen, der mit dem Fasten unsere Mägen, mit der Zakat unser Vermögen und mit den Spenden (Sadaqa) unsere Herzen geläutert und uns diesen Festtagsmorgen erleben lassen hat. Heute erleben wir zwei Feste zugleich. Gesegnet sei ihr Ramadanfest, gesegnet sei ihr Freitag.

Wie im Monat Ramadan3, in dem die Bittgebete reichlich angenommen werden, die Sünden vergeben und die Wünsche erfüllt werden, beginnen wir auch den Festtagsmorgen mit dem Gebet und dem Bittgebet. Unendlicher Lob und Dank sei Allah. Der heutige Tag ist ein Tag der Dankbarkeit an Allah für seine Gaben, dass er uns mit dem Islam beehrte und mit unzähligen Gaben beschenkte. Wir haben unsere Zakat entrichtet, um unser Vermögen zu läutern. Mit der Abgabe der Sadaqatu’l-Fitr haben wir dafür gedankt, dass wir gesund und wohlbehalten den Ramadan erleben durften. Wir haben erkannt, dass Vergebung nicht ausschließlich mit dem Besitz geschieht. Wir haben erkannt, dass alle uns geschenkten Gaben eine Pflichtabgabe (Zakat) aus der eigenen Gattung erfordern und diese Information denen  mitgeteilt die dies nicht wussten. Schwachen haben wir durch den Einsatz unserer Kraft geholfen.

Von unseren Speisen haben wir auch dem Nachbarn angeboten. Wir grüßen die Menschen, denen wir begegnet sind und wir haben versucht, den Frieden in der ganzen Welt zu verbreiten. Wir haben in unseren Herzen, die mit dem Glauben erfüllt sind, keinen Hass und Groll beherbergt. Aufgrund der Realität, dass sich der Glaube und der Geiz nicht an einem gemeinsamen Ort aufhalten können, haben wir den Geiz aus  uns verbannt.  Neid und üble Nachrede haben wir mit der Misbilligung der Aufteilung Allahs, des Erhabenen, gleichgesetzt. Den folgenen Vers akzeptieren wir ohne Widerwille: “Sag:  Oh Allah, […] du gibst das Königtum, wem Du willst, und demütigst, wen Du willst. […]“4 Die Fehler und Makel unserer Geschwister haben wir in der Hoffnung auf Allahs Vergebung und Barmherzigkeit vergeben, auf dass es die schönste Vergebung sein möge. Die Tage und Nächte haben wir begangen während wir die Belohnung allein von Allah, dem Erhabenen erwartet haben.

Meine Geschwister!

Kommen sie! Lassen sie uns unser Leben nochmals aus Sicht des Korans filtern. Lassen sie uns unser Leben mit der Disziplin des Ramadans planen. Möge jeder Vers erneut in unsere Herzen offenbart werden. Mögen die Gebote Allahs, des Erhabenen, in jedem Moment unseres Lebens seine Richtung weisen. Mögen unsere Herzen und Häuser nicht zu Ruinen werden, indem sie vom Koran fernbleiben.

Lassen sie uns fest an das Gebot des Gesandten Allahs (s) halten: “Verbreitet den Friedensgruß unter euch. Spendiert euch gegenseitig. Pflegt und haltet die Verwandtenbeziehungen aufrecht.”5 Lassen sie uns keine Nacht und keinen Morgen verbringen, indem wir verbittert Groll hegen. Lassen sie uns teuflische Gefühle wie Arroganz, Neid und Rassismus aus unserem Leben verbannen. Möge kein Nachbar, kein Verwandter, keine nahe oder entfernte Person durch uns gekränkt werden.

Meine Geschwister!

Im Ramadan haben wir nicht nur auf das Essen und Trinken verzichtet. Wir haben auch unsere Zunge beherrscht und haben kein Herz gekränkt. Wir haben uns nicht empört, sondern gesagt: “ich faste!”6 und wir haben Uneinigkeit säende Teufel gefesselt. Unsere Begierden gegenüber den weltlichen Gaben haben wir gebändigt. Durch die Tarawihgebete haben unsere Körper und mit ihnen auch unsere Seelen Ruhe gefunden. Mit unseren Koranrezitationen haben wir unseren spirituellen Hunger und Durst gestillt. Durch ständige Befolgung des Gebotes “Lies im Namen deines Herrn, der erschuf“7 stiegen unsere Niederwerfungen an. Umso mehr wir den Wert unserer Religion, des Islams, bewusst werden beehrt uns der erhabene Allah.

Der heutige Tag ist der Tag, an dem wir den Dank für die uns geschenkten Gaben darzubieten haben. Durch unsere Gottesdienste näherten wir uns Allah. Im Herzen von Europa haben wir in diesem Monat die Moscheen, in denen wir Zufriedenheit fanden, zu unserem Paradies gemacht. Unsere Tische des Fastenbrechens haben wir mit den Gaben Allahs, die wir über erlaubte Wege verdient haben, gedeckt. Die Mägen unserer Kinder erfreuten sich aufgrund jeden Happens, den wir aus eigener Arbeit verdient und in unsere Häuser gebracht haben.

Lassen sie uns die Freudenbotschaft unseres Propheten zum doppelten Fest übertragen, der sagte: “Das Bittgebet des Fastenden zur Zeit des Fastenbrechens wird nicht abgewiesen.”8 Kommen sie und lassen sie uns unsere Bittgebete fortführen und lassen sie unsere aufrichtigsten Taten zu Zeugen nehmen für diesen Moment.

Möge dieses Fest von uns ein Türöffner für Gutes und eine Sperre für Böses sein. Mögen wir noch unzählig oft das Fasten erleben, bei dem die Tore des Paradieses bis zum Anschlag geöffnet und die Tore der Hölle gänzlich verschlossen sind. Mögen die Kriege enden. Mögen die Städte nicht zerstört werden. Mögen die Moscheen nicht leer stehen. Helfe Du zur Errettung und zum Frieden unserer muslimischen Geschwister, die unter Unterdrückung leiden. Möge kein Feuer in die Herzen der Mütter fallen. Mögen die kleinen Herzen nicht verwaisen. Erleichtere uns den Weg zum Paradies aus Ehre für unser Fasten an den langen Fastentagen. Möge dieses Fest unser Fest der Errettung sein. Mögen unsere Spenden (Sadaqa) an Bedürftige gelangen und möge es ein Fest der Geschwisterlichkeit sein.

Möge jedes Kind, das wir erfreuen, eine Freude  für uns sein. Mögen die Senioren, deren Herzen wir erfreuen, der Anlaß für unseren Paradieseintritt sein. Mögen Groll und Kränkungen unsere Herzen in Ruhe lassen. Mögen wir uns befreien von den Lasten des Hasses und der Wut, indem wir unseren Geschwistern vergeben. Mögen unsere besuchten Verwandten und Nachbarn, mit denen wir gut auskommen, dazu dienen, dass sie unsere Verbindung zum barmherzigen Allah  stärken. Lassen sie uns die wohlwollenden Bittgebete unserer Mütter und Väter ernten. Lassen sie uns unseren Festtag zu einem wahren Fest machen. Mögen die Seelen unserer Verstorbenen Frieden finden durch unsere Koranrezitationen.

“Oh Allah! Vergib uns! Erbarme dich unser! Nimm unsere Gottesdienste, unsere guten Taten und unsere Bittgebete an! Lass uns in dein Paradies eingehen und schütze uns vor der Strafe in der Hölle! Gib uns Rechtleitung für all unsere Angelegenheiten!”9  Amin.

 

Halime Karabulut, Religionsbeauftragte,
Hattingen DITIB Fatih Moschee

 

1 Koran, Luqman, 31/12                               
2 Abu Dawud, Witr, 26                                 
3 siehe Musnad,4/22                                    
4 Koran, Al-i Imran, 3/26                              
5 Ibn Madscha, Kitabu’l-At’ima, 1                 
6 al-Bukhari, Sawm, 2                                  
7 Koran, al-Alaq, 96/1              
8 at-Tirmidhi, Daawat,129
9 Ibn Madscha, Dua, 2

 

2018-06-15    


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