Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Die Frau: Teilhaberin unseres Lebens
(09.03.2018)

 

Verehrte Muslime,

ein Blick ins Universum, und wir erkennen, dass hier alles in Paaren erschaffen ist. Dies trifft auch zu auf das edelste, das erhabenste der Geschöpfe, den Menschen. In diesem göttlichen System können wir uns weder aussuchen, ob wir als Mann oder Frau auf die Welt kommen, noch ist dies ein Grund zum Stolz oder sonstigen Gehabe. Denn Der, vor Dem wir eines Tages Rechenschaft ablegen werden, wird uns weder nach unserer Gestalt, noch nach unserem Geschlecht beurteilen, sondern nur nach unserem Handeln als Sein Diener: “Wer als Gläubiger rechtschaffen handelt, egal ob Mann oder Frau, tritt ein in das Paradies und wird nicht das geringste Unrecht erfahren.”1

Verehrte Gläubige,

überall auf der Welt und so auch in der islamischen, beobachten wir eine Geisteshaltung und damit einhergehend Handlungen gegenüber Frauen, die zu verurteilen sind. Verheerend ist, dass diese dann zum Teil dem Islam angelastet werden, wo sie eigentlich der Lehre von Koran und Sunna widersprechen. Denn die Diskriminierung der Frau ist hier ein Überbleibsel aus der vorislamischen Zeit.

Der Koran spricht vielmehr Männer wie Frauen gleichzeitig an, wenn es hier zum Beispiel heißt: “Wahrlich, gottergebene Männer wie gottergebene Frauen (Muslime wie Musliminnen), gläubige Männer wie gläubige Frauen, gehorsame Männer wie gehorsame Frauen, aufrichtige Männer wie aufrichtige Frauen, geduldige Männer wie geduldige Frauen, ehrfürchtige Männer wie ehrfürchtige Frauen, Almosen spendende Männer und Almosen spendende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, keuche Männer wie keuche Frauen, Männer wie Frauen, die Allahs reichlich gedenken, ihnen hat Allah Vergebung und gewaltigen Lohn vorbereitet.”2 Auch folgender Vers lässt uns wissen, dass die Menschen nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt werden: “Männern steht ihr Verdienst aus und Frauen ihr eigener.”3

Verehrte Geschwister,

eines der Ziele des Islam war es, die Frau, die im vorislamischen System eine wenig würdige Stellung hatte, wieder dem Respekt zuzuführen, der ihr zukommt. Dort, wo es heute frauenfeindliche Gesinnungen und Handlungen gibt, sind diese nicht zurückzuführen auf die Religion, sondern das Resultat der Gesellschaft, in der man lebt und damit ihrer überkommenen Einstellung. Sowohl Verse als auch ganze Suren des Korans haben zum Inhalt die Frau und ihre Stellung in der Gesellschaft. Jede von ihnen ist entweder Mutter, Tochter, Schwester oder Ehefrau eines Mannes. Wir sehen in unseren Müttern nur eine weitere Quelle göttlicher Barmherzigkeit.

Und gar nicht erst zu erwähnen brauche ich an dieser Stelle, dass wir ihnen kein Unrecht tun dürfen und sie vielmehr wohl zu behandeln haben.

Verehrte Brüder und Schwestern,

die heutige Predigt beende ich mit einer Stelle der Abschiedspredigt unseres Propheten (s): “O ihr Menschen! Achtet die Rechte der Frauen, und achtet hierin insbesondere auf die Maße, die Allah gesetzt hat. Allah hat euch die Frauen nur anvertraut. Ihr habt sie euch zu erlaubten Frauen gemacht aufgrund des Versprechens, das ihr im Namen Allahs gegeben habt. Ihr habt Rechte an den Frauen. Aber die Frauen haben auch Rechte an euch…“4

 

Die DITIB Predigtkommission

 

1 Koran, an-Nisa, 4/124                   
2 Koran, al-Ahzab, 33/35                                                     
3 Koran, an-Nisa, 4/32
4 Abu Dawud, Manasiq 57; Ibn-i Madscha, Nikah 3

 

 

2018-03-09    


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