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2018-05-16 | Pressemeldung

Zum Beginn des gesegneten Ramadans als Gebieter der übrigen elf Monate

Ein neuer Ramadan als letzter der gesegneten ‎drei Monate steht uns bevor, durch dessen ‎Kommen wir als Muslime unser Bewusstsein ‎für Läuterung und Erneuerung erfrischen und ‎in dem wir jedes Jahr unzählige spirituellen ‎Gefälligkeiten erleben. Wir danken Allah, ‎dem Erhabenen, und bitten um Segen und ‎Heil für unseren geliebten Propheten, dass wir ‎auch in diesem Jahr die gesegnete Zeit des ‎Ramadans erreicht haben und bitten Allah ‎darum, dass der Ramadan zum Guten für die ‎islamische Welt und die Menschheit beiträgt.‎

Wir freuen uns über das Kommen des segensreichen Monats Ramadan, der unser Leben lenkt und in dem der edle Koran offenbart wurde, der unsere Geistes- und Herzenswelt erhellt. Als Gläubige erleben wir die Freude über das Eintreffen des besonderen Monats Ramadan als Gebieter der übrigen elf Monate, worin unser Buch des Lebens, der edle Koran, ständig und wiederkehrend rezitiert wird und in die Praxis umgesetzt wird sowie jedem einen spirituellen Geist einhaucht, der sich von den Sünden erlösen und läutern möchte.

Am Dienstag, 15. Mai 2018 werden die ersten Tarawih-Gebete verrichtet. In der selben Nacht werden die Sahur-Tische vorbereitet und ab Mittwoch, 16. Mai 2018 wird die einmonatige Saison der Barmherzigkeit, des Segens und der Vergebung Gast in unseren Häusern, Städten und Ländern sein.

Der Gesandte Allahs (s) zeigte der ‎ganzen ‎Menschheit die Gerechtigkeit des ‎Islams, die mit ‎Barmherzigkeit verwoben ist, ‎sowie die Ethik des ‎Islams, die mit Wissen ‎und Weisheit verflochten ‎ist. Er sagte zum ‎Ramadan: “Denjenigen Personen, ‎die an ‎Allah glaubend und den Lohn nur von ‎Allah ‎erwartend das Fasten im Ramadan ‎einhalten, ‎werden die vergangenen Sünden ‎vergeben.” ‎‎(al-Bukhari, Iman 28) Also werden wir ‎die ‎Freude erleben, diesen Monat ‎der ‎Barmherzigkeit und Vergebung mit ‎Leben zu ‎füllen, worin diese Verheißung des ‎Propheten in ‎Erfüllung geht.‎

Der Ramadan hat eine besonders wichtige ‎Stellung in unserem religiösen Leben. Er ist ‎ein segensreicher Monat, worin die Tore der ‎Barmherzigkeit bis zum Anschlag geöffnet ‎werden; worin gegenseitige Hilfe und ‎Solidarität zunimmt; worin sich Liebe, ‎Respekt, Geduld und Geschwisterlichkeit ‎noch verstärken sowie die Einheit und ‎Eintracht gefestigt werden.‎

Der Ramadan ist ein Monat, worin ‎das ‎Bewusstsein für den Glauben, die ‎Dienerschaft an ‎Allah, die Tugendhaftigkeit ‎und das Menschsein ‎seinen Gipfel erreicht; ‎worin das Vermögen für ‎das Empfinden und ‎für das Denken klarer ‎werden; worin sich die ‎Geschwister umarmen; ‎worin sich ‎die ‎Gläubigen erneut mit dem ‎Koran ‎wiedertreffen sowie worin versucht ‎wird, durch ‎Frömmigkeit das weltliche und ‎jenseitige Glück ‎zu erlangen.

Ramadan ist ein ‎Erwachen zur Zeit ‎jeder Morgendämmerung ‎‎(Sahur) für eine neue ‎Verantwortung und die ‎Bemühung, das ‎Wohlwollen Allahs zu ‎erlangen; das eigene Ego ‎zu beherrschen und ‎das Gute in sich selbst zu ‎erlangen.

Der Ramadan ist ein Monat, der das Ego ‎durch den Gottesdienst des Fastens erzieht ‎und unseren ‎Willen ‎stärkt‏.‏‎ In ihm wird der ‎Hunger der Bedürftigen durch die Zakat, ‎Sadaqa und Iftartische ‎gestillt und sie werden ‎umsorgt. Durch Tarawihgebete, ‎Koranrezitationen, Dhikr, Gebete ‎und ‎Bittgebete werden die Freude und die ‎Begeisterung des Gottesdienstes auf die ‎ganze Gesellschaft ‎ausgeweitet.‎‏ ‏Der Ramadan ist ein ‎Monat, worin die Wohltaten und ‎Belohnungen zunehmen; sowie ‎viel ‎Vergebung und Verzeihung zuteilwird.‎

Als DITIB-Bundesverband und ‎angeschlossene ‎Gemeinden werden wir ‎diesen gesegneten Monat ‎auch in diesem Jahr ‎‎– wie in jedem Ramadan ‎vorher – mit ‎verschiedenen Veranstaltungen ‎begehen. Es ‎werden anleitende, wegweisende ‎und ‎erbauende Predigten‎ ‎und‎ ‎Einführungsvorträge ‎gehalten. Außerdem ‎werden sich unsere ‎Beauftragten in den Moscheen täglich ‎abwechselnd ‎ in andere ‎Moscheen begeben ‎und dort Predigtaufgaben übernehmen. Es wird in der Kölner ‎DITIB-‎Zentrale geplant, täglich mit 800 bis ‎‎1000 ‎Personen das Fastenbrechen (Iftar) ‎begehen zu ‎lassen. Jeden Tag werden in den ‎Moscheen mit ‎entsprechenden Möglichkeiten ‎Tische für das ‎Fastenbrechen gedeckt ‎werden, die wir auch für ‎unsere geflüchteten ‎Geschwister öffnen werden. ‎In den ‎Moscheen werden wir die Tage ‎mit ‎gegenseitigen Koranrezitationen ‎‎(Muqabala) und ‎die Nächte mit den ‎nächtlichen Tarawihgebeten ‎begehen. ‎Außerdem werden wir in der Nacht ‎der ‎Bestimmung (Qadr) besondere ‎Veranstaltungen in ‎allen unserer Moscheen ‎organisieren.‎

Unsere muslimischen Geschwister können ‎ uns ihre Sadaqatu´l-Fitr (Fitra) und ‎Pflichtabgaben (Zakat), die ‎wir vor allem Geschwistern, die studieren und ‎geflüchtet sind, aber auch Bedürftigen und ‎Alleinstehenden übermitteln können, anvertrauen. Hiermit ‎werden wir als DITIB einer ‎Vorreiterbewegung “Herzen gewinnen” ‎vorstehen, die alle Bedürftigen und ‎Alleinstehenden umfasst.‎

Allerdings möchte ich auch betrübt feststellen, dass es in den letzten Monaten einen erheblichen Anstieg bei den Angriffen gegenüber unsere Moscheen, Arbeitsstätten und Wohnungen gibt. Die Angriffe auf unsere Moscheen, worin Menschen aus jeder Nationen, mit jeder Meinung und jeder Ansicht in Frieden und im Wohlwollen ihre Gottesdienste verrichten, und die Garant für Sicherheit und Frieden sind, besorgen uns zutiefst und beunruhigen unsere Gemeinschaft erheblich. Aus diesem Anlass und anlässlich dieses gesegneten Monats laden wir jeden zu besonnenem Handeln und Wachsamkeit gegenüber Provokationen ein. Auf der anderen Seite bitten wir die Verantwortlichen, entsprechende Maßnahmen zu treffen, damit sowohl die Sicherheit unserer Moscheen als auch unserer Gemeindemitglieder gewährleistet ist.

Ich wünsche, dass - nach den Aussagen ‎unseres Propheten - der gesegnete Ramadan, ‎‎“dessen ‎Beginn Segen, dessen Mitte ‎Vergebung und dessen Ende Errettung von ‎der Hölle” (Ibn Huzayma, Sahih, III, 191-‎‎192) ist, Wohlbehagen für unsere Herzen, ‎Segen für unsere Tische des Fastenbrechens ‎‎(Iftar) und einen hohen Rang für unsere ‎Gottesdienste bringen möge. In diesem Sinne ‎wünsche ich vom erhabenen Allah, dass der Ramadan ‎zur Einheit und Eintracht der ‎in Deutschland ‎lebenden Muslime‎ und der islamischen Welt ‎beiträgt, sowie Anlass dafür ist, dass das ‎Gute in der Welt herrschend sein möge.‎

 

Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu
DITIB Bundesvorsitzender