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2016-09-09 | Botschaft

Botschaft zum Opferfest

Lob sei dem Erhabenen Allah, der uns noch einmal die Glückseligkeit, Freude und den Segen des Opferfestes am Montag, 12. September 2016 begehen lässt, das sehr viel Schönes und Weisheiten in sich beherbergt und das wir mit unseren Takbir (takbīrāt ayyām at-taschrīq) empfangen.

Das Opferfest ist das Fest, sich den Notleidenden und Bedürftigen zu nähern

Wieder einmal erfreuen uns die Tage des Opferfestes mit ihrem Kommen. Sie beinhalten den Gottesdienst der Pilgerfahrt als eines der fünf Grundpflichten und Hauptgottesdienste des Islam. Das Opferfest und die Pilgerfahrt sind das Fest des Friedens, des Wohlergehens, Flehens in Gemeinsamkeit, der Gleichwerdung losgelöst von den Status, sich selbst bewusst zu werden. Es ist das Fest der Kontemplation, Erneuerung, Geduld, Erziehung der Egos, keinem Lebewesen etwas anzutun, Zeuge der Geschichte zu sein, das Heilige und die Geschichte wahrzunehmen, sowie sich an den Bedürftigen, Vereinsamten und Mittellosen anzunähern.

Opfer ist das Fest der Annäherung an Allah und das Fest der Zuflucht zu Allah

Während auf der einen Seite zum Anlass der Pilgerfahrt die Muslime das Areal des Berges Arafat füllen und ihre Allianz mit Allah erneuern, opfern die Muslime auf der ganzen Welt ihre Opfertiere allein mit Seinem Namen und stärken dadurch ihr Bewusstsein der Dienerschaft. Die Muslime, die sich in ihre Weihegewänder begeben, bezeugen persönlich, dass es keine andere Zufluchtsstätte außer zu Allah gibt, die Unterschiede jeweils ein Segen sind, die Begierden und Wünsche vergänglich sind; aber dagegen die eigentliche Aufgabe es ist, an der eigenen Frömmigkeit zu arbeiten.

Das Opferfest ist das Fest, die Herzen unserer Älteren und Vereinsamten zu erfreuen

Als Zeit der Freude und Fröhlichkeit sollten wir uns bemühen, auch an diesem Fest das selbst erlebte Glück und Wohlergehen in die Herzenswelt der Menschen ausstrahlen zu lassen. Vorerst sollten unsere Herzen mit Freude erfüllt sein. Daraufhin sollten wir die Herzen unserer Mütter und Väter erfreuen, die die Ursache unserer Existenz bilden und für ihr Wohl beten. Unsere geplagten Ehepartner, die die ganze Last des Lebens auf sich nehmen, um ein paar nette Worte von uns zu hören, sollten wir ebenfalls erfreuen, sowie auch die Kinder als Vertreter der Lebenslust unserer Häuser erfreuen.

Streitigkeiten als eine große Last der Herzen sollten beiseitegelegt werden; Wir sollten die Freude auf den Gesichtsausdruck der Menschen aller Straßen, aller Nachbarn, der Stadtgesellschaft, der islamischen Welt sowie der ganzen Welt übertragen, indem wir einander grüßen, die Hände drücken, umarmen, besuchen, Opferfleisch verteilen und sie gastfreundlich bewirten.

Wir sollten uns an unsere Mitmenschen erinnern, die in ihren Häusern und Betten auf Besucher warten; Wir sollten unseren Beitrag dazu leisten, dass die Halb- und Vollwaisen, Vereinsamten und Bedürftigen wieder lächeln können und ihre Hoffnungen aufblühen können. Wir sollten diejenigen besuchen und erfreuen, die sich der Freude des Festes nicht anschließen können, weil sie im Gefängnis, Krankenhaus oder Altenheim befinden.

Wir sollten uns auch an diejenigen erinnern, die in den verschiedenen Regionen der Welt seit Jahren ersehnen, ihre religiösen Feste in Freude und Glückseligkeit begehen zu können. Sowie uns an unsere Glaubensgeschwister erinnern und für sie beten, die das Fest unter dem Schatten von Tränen, Gewalt, Krieg, wirtschaftlichen Bedrängnis und Armut erleben.

Opfer ist das Fest, worin das Bewusstsein der Geschwisterlichkeit erstarkt

Als Erben der Menschen in den Zivilisationsregionen der islamischen Welt sollten wir heutzutage in gegenseitiger Bescheidenheit und gegenseitigem Verständnis das Vertrauen aufeinander etablieren und den Frieden und das Wohlergehen festigen. Wir sollten unseren Einsatz für die Werte der Menschheit nachhaltig aufrechterhalten und Vorbilder sein, um im Namen der in den Sog der Sorglosigkeit verfallenen Menschheit die Herzen der Menschen als Geschwister zu vereinen. In einer Welt, in der sich der Hass und Groll, Rassismus und die Diskriminierung weltweit verbreitet, sollten wir unsere Existenz geschwisterlich fortführen ohne auf Hautfarbe, Ethnie, Sprach, Kultur, Herkunftsregion, Amt und Status zu achten.

Teilen sie bitte die Freude des Festes mit unseren Flüchtlingsgeschwistern, die ihre Häuser, ihr Land und ihre Heimat verlassen mussten und Zuflucht in diesem Lande gesucht haben. Lassen sie uns auch wenn nur mit einem Lächeln an ihrer Seite sein. Lassen sie uns die Nächsten von den Vereinsamten sein.

In diesem Sinne gratuliere ich zum Opferfest der ganzen islamischen Welt und wünsche von Allah, dem Erhabenen, dass dieses Fest für unsere Häuser und Welt Wohlbehagen und Glück bringen möge.

 

Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu
DITIB Bundesvorsitzender