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2015-03-06 | Meldung

DITIB fordert mehr Teilhabe für Frauen

Auch im 21. Jahrhundert werden Frauen immer noch in  vielen Ländern und Regionen der Welt benachteiligt oder Opfer von Gewalt. Unterschiedliche Frauenorganisationen, NGO’s, staatliche Organe und Stiftungen versuchen gegen  diese Missstände, gegen soziale Isolation und gegen politische und wirtschaftliche Diskriminierung anzukämpfen. Aber all diese Bemühungen können die Probleme nicht gänzlich aus der Welt schaffen.

Auch muslimische Gesellschaften müssen solche Bemühungen unterstützen, indem sie eine innerislamische Dynamik in Gang setzten. Der Einsatz  unseres Propheten Muhammed (Friede sei mit Ihm) mit dem Ziel, benachteiligte und unterdrückte Menschen und dabei insbesondere Frauen als Individuen zu unterstützen und zu stärken, wurde leider teilweise auch von Muslimen selbst nicht verstanden oder weiter fortgesetzt. Wir stellen fest, dass eines der größten Probleme der muslimischen Gesellschaften heutzutage  genau darin liegt.

Die Gewalt gegen Frauen und die daraus resultierenden  negativen Auswirkungen, sowie mangelnde Akzeptanz und Gleichstellung sind in allen Gesellschaften  ein Problem. Die weltweite Verbreitung dieses Problems macht deutlich,  dass  die Ursachen dieses Phänomens nicht so kurzerhand allein in den Religionen oder in spezifischen Kulturen zu suchen sind.

Wir dürfen  dem Leid von Frauen in der ganzen Welt nicht schweigend zusehen. Unsere Priorität  sollte jedoch die Suche nach wirkungsvollen Problemlösungsstrategien auf europäischer Ebene sein. Wir müssen uns darum bemühen, die Probleme in Europa zu reduzieren und wir müssen dafür sorgen, dass muslimische Frauen noch mehr partizipieren, noch mehr gestärkt werden und noch aktiver sind, so dass die Gesellschaften, in denen wir leben, gerade auch durch die Teilhabe von Frauen stärker und dynamischer werden und noch mehr dem Gemeinwohl dienen.

Wir sind auch in der Pflicht, die Kopftuch tragenden muslimischen Frauen in Deutschland zu unterstützen, die in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Partizipation gehindert werden. Wir wissen, dass der Anteil weiblicher Studierenden an islamisch-theologischen Zentren an den Universitäten 70 % beträgt und diese Studentinnen zu 90 % ein Kopftuch tragen. Als islamische Religionsgemeinschaft gehört es zu unserem Pflichten, diese Frauen in einer ungehinderten Berufsausübung, gerade auch im Fall der Ausübung eines  Lehramts, zu unterstützen.

Es gehört auch zu unseren Aufgaben, all diese Probleme ernst zu nehmen und Frauen wie Männer zur Übernahme von mehr Aufgaben, Verantwortung und Initiative zu bewegen.

Wir leben in einem demokratischen Gemeinwesen, in welchem die Menschenrechte zu Recht ein hohes Gut sind. Vor diesem Hintergrund haben alle, insbesondere die islamischen Religionsgemeinschaften die Pflicht,  muslimische Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft als Individuen zu stärken und ihre Partizipation zu fördern. Auch die Politik ist angemahnt, nachhaltige  Zeichen für diese Ziele zu setzen.

Der DITIB-Verband, der Bundesverband "Bund der Muslimischen Frauen", die DITIB-Landesfrauenverbände und die DITIB Ortsgemeinden bieten deshalb anlässlich des Weltfrauentages in mehreren Städten  zahlreiche Veranstaltungen an, um die muslimischen Frauen  zu stärken und zu unterstützen.

Bund der Muslimischen Frauen