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2006-10-19 | Pressemitteilung

BOTSCHAFT ZUR NACHT DER ALLMACHT GOTTES

Wir erleben die letzten Tage des Monats Ramadan, der jegliches Gut, Barmherzigkeit und unzählige Schönheiten umfasst und in dem der spirituelle Genuss ihren Gipfel erreicht. Wir erleben noch einmal die Laylat’ul-Qadr, die Nacht der allumfassenden Bestimmung. Sie ist, wie es der Koran bezeichnet, „besser als 1000 Monate“. Die Nacht vom Donnerstag, den 19. Oktober auf Freitag, den 20. Oktober 2006 ist die Nacht der Allmacht. Möge sie gesegnet sein.

Die Welt macht einen Prozess durch, in dem die Traurigkeit, Blut und Tränen das menschliche Gewissen schmerzen. Damit die Menschheit diesen Prozess ohne weitere Schmerzen übersteht, spielen das Toleranzverständnis der Religionen und die Stellung der Frommen, die dem Radikalismus, Hass und feindlicher Gesinnung keinen Preis und Belohnung gewähren, eine große Rolle. Die Religionen sind Quelle der Liebe. Sie sind für die Glückseligkeit der Menschen da. Die Menschheit wird an dem Tag die Glückseligkeit erleben, in dem sie die Liebe findet. Nehmen wir diese Nacht der allumfassenden Bestimmungen zum Anlass, für die Menschheit zu beten, damit sie die Liebe und Glückseligkeit erreicht.

Die Laylat’ul-Qadr ist die gesegnete Nacht, in der die Offenbarung des Korans an den Propheten Muhammed, Friede sei auf ihn, ihren Anfang nahm. Über diese „kraftvolle Nacht- al-Qadr" hat Gott der Erhabene ein eigenständiges Kapitel im Koran gesendet. Im 97. Kapitel heißt es: „Wahrlich, wir sandten ihn (den Koran) hernieder in der Nacht Al-Qadr. Und was lehrt dich wissen, was die Nacht Al-Qadr ist? Die Nacht Al-Qadr ist besser als tausend Monate. In ihr steigen die Engel herab und der Geist nach dem Gebot ihres Herrn - mit jeder Sache. Friede währt bis zum Anbruch der Morgenröte.“

Die Bedeutung und der Wert, die Laylat’ul-Qadr für die Menschheit hat, ist groß. Um das verstehen zu können, ist es nötig, die Lage der Welt vor dem Islam zu betrachten, und zu verstehen, was die Menschheit durch den Koran, den Propheten, Friede sei auf ihn, und den von ihm gebrachten Islam gewonnen hat. Zudem gilt es zu verstehen, welchen Weg die Menschheit durch den Islam bereits zurückgelegt hat.

Der Islam ist eine universelle Religion, die der Koran der Menschheit als eine Barmherzigkeit und ein Segen anbietet. Die Religion Islam spricht alle Menschen an, und es wird sie bis zum Weltende geben. Ihrem Wesen nach ändert sie sich weder im Laufe der Zeit, noch in Abhängigkeit von Ländern und Gesellschaften.

Ich glaube nicht daran, dass die Anstrengungen, die in den letzten Zeiten offensichtlich wurden, um den Islam zu verändern, Ergebnisse bringen werden.

Der gnadenreiche Koran ist die göttliche Botschaft, die uns von negativen Sachen säubert, uns zu humanen und moral-ethischen Werten lenkt und uns damit das Erreichen eines gesunden und glücklichen Seelenzustands gewährt. Im Lebensverständnis, das er vorsieht, gibt es keinen Raum für Pessimismus, Hoffnungslosigkeit, Bedeutungslosigkeit, Faulheit, Ignoranz, Hass und Feindseligkeit. Im Gegensatz gibt es Liebe, Respekt, Toleranz, Geschwisterlichkeit, Solidarität, Wissen, Erkenntnis, Moralethik und Tugend. Dementsprechend sollten wir die Nacht der Allmacht zum Anlass nehmen, uns zu engagieren, den Koran und die Sunna, die Lebenspraxis des Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, lernen, verstehen und in unserem Leben praktizieren. Wir sollten statt Boshaftigkeit, Hass, Feindseligkeit Liebe, Respekt und Toleranz walten lassen und uns um die Anliegen der Waisen, Alleinlebenden und Bedürftigen kümmern. Wir sollten nach Wegen und Mitteln suchen, wie wir die Liebe der Älteren und den Respekt der Jüngeren gewinnen könnten. Wenn wir dies realisiert haben, haben wir aus dem Segen der Lailat al-Qadr Nutzen gezogen.

Mit diesen Gefühlen und Wünschen bedenke ich jeden zur Nacht der Allmacht Gottes, und wünsche und bete darum, dass diese Nacht zum Wohle und Frieden der Menschheit beiträgt und der Menschheit alles Schöne und Gute bringt.

Rıdvan Çakır
Präsident der DITIB