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2013-02-22 | Pressemeldung

Gedenken und Gebete für die Opfer des NSU-Terrors


Köln, 22.02.2013: In Trauer und größter Anteilnahme gedenkt die  Türkisch Islamische Union (DITIB) der Opfer der nazionalsozialistischen NSU-Morde. Möge Allah sie in Seine Barmherzigkeit aufnehmen und ihren Hinterbliebenen Kaft und Geduld schenken.

Anlässlich des Jahrestags des staatlichen Gedenkakts für die Opfer dieser Morde erinnern wir daran, dass wir sie nicht vergessen haben und in unsere Gebete einschließen. An diesem Freitag, den 22.02.2013 haben wir ihrer bereits im Rahmen des Freitagsgebets gedacht. Zehntausende Muslime haben sie heute erneut in ihre Gebete eingeschlossen, dafür gebetet, dass Allah sie in Seine Barmherzigkeit aufnehme und ihren Hinterbliebenen Geduld und Standfestigkeit schenke. Am morgigen Samstag, den 23.02.2013 finden bundesweit Gedenkgottesdienste für die Opfer statt. Jeder DITIB-Landesverband wird in einer Moschee in seines Einzugsgebietes nach dem Mittagsgebet (12:53 Uhr) eine religiöse Andacht für die Ermordeten abhalten.

Auch in der Kölner-Zentralmoschee und in der DITIB-Moschee in Düren werden entsprechende religiöse Andachten stattfinden. Wir laden herzlich zur Teilnahme ein.

Seit den 90’er Jahren konnten wir vermehrte Aktivitäten im rechtsextremistischen und neonazistischen Spektrum beobachten, in deren Folge es auch zu einer Welle von Anschlägen kam. Unvergessen sind uns die neonazistischen Morde 1992 in Mölln und 1993 in Solingen. Weitere Morde mit rassistischem Hintergrund in mehreren deutschen Städten wurden in den darauf folgenden Jahren in der Öffentlichkeit als “Döner-Morde” lanciert. Die Fahdung nach den Tätern dieser Serienmorde, die sich gegen türkische Kleinunternehmer oder solche mit türkischem Erscheinungsbild gerichtet haben, hat vielfach die Täter unter den Angehörigen dieser Opfer suchen lassen. Nicht genug, dass sie ihre Angehörigen verloren haben, mussten sie sich auch noch Anschuldigungen gefallen lassen. Dies alles hat uns mindestetens genauso getroffen, wie diese Familien selbst. 

Unsere Gebete gelten an dieser Stelle dem Einhalt von Leid und menschlichen Tragödien, gleich welcher Art und in welchem Teil der Erde. Möge  unser Schöpfer die Menschheit vor derlei Leid bewahren.

Wir rufen die Öffentlichkeit und die Gesellschaft angesichts dieses neonazistischen und rassistischen Terrors zur Wachsamkeit und zu angemessenen Reaktionen im Rahmen der Gesetzte auf und wünschen den Opfern des neonazistischen Terrors abermals, dass der Schöpfer sie in Seine Barmherzigkeit aufnehme.


Vorstand
DITIB-Dachverband