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2011-09-20 | Pressemitteilung

Staatspräsident Abdullah Gül empfängt den KRM

Eine Delegation des Koordinationsrates der Muslime (KRM) hatte am 19. September 2011 in Berlin die Möglichkeit, sich bezüglich Anliegen der Muslime in Deutschland im Rahmen einer Zusammenkunft mit dem Staatspräsidenten der Türkei auszutauschen. Teilnehmer des Gespräches waren Prof. Dr. Ali Dere, Vorstandsvorsitzender des DITIB-Dachverband, Aiman Mazyek, Vorsitzender des ZMD, Ali Kızıllkaya, Vorsitzender des Islamrates, und Seyfi Öğütlü, Sekretär der Islamischen Kulturzentren (VIKZ).

Aiman Mayzek, derzeitige Sprecher der KRM, erläuterte einleitend Entstehung, Charakter und Aktivitäten des KRM. Anschließend berichteten die Ratsmitglieder über die einzelnen Problemlagen und Bedürfnisse, die die Muslime in Deutschland bewegen.

In diesem Rahmen wurde die Anerkennung als Religionsgemeinschaft genannt. Denn obwohl die muslimische Glaubensgemeinschaften seit Jahrzehnten bereits organisiert sind und Rahmen dessen religiöse Dienste leistet, steht diese immer noch aus, da dies auch vom politischen Willen getragen wird. Auch die Einführung Islamischen Religionsunterrichts gestaltet sich im Gestaltungs- und Umsetzungsprozess unbefriedigend im Vergleich zum christlichen oder anderem Religionsunterricht. Zudem werden nach wie vor in einigen gesellschaftlichen Teilen und gesellschaftlichen Sphären Menschen nach Herkunft und Religionsangehörigkeit diskriminiert. Der Anteil der Medien an diesem bisweilen stark verzerrten und tendenziellen Vermittlungs- und Meinungsbildungs-Prozess, an der Wahrnehmung und Interpretation des Islam und der Muslime und der daraus resultierenden negativen öffentlichen Meinung ist hervorzuheben.
Auch das Thema der Christlichen Minderheiten in den muslimischen Ländern wurde angesprochen, gerade weil dies häufig und gerne von Medien und Politik negativ bedient wird, und damit der Eindruck eines interreligiösen Konfliktes entstehe. Die Etablierung der neuen islamisch-theologischen Lehrstühle  an den Universitäten in Deutschland wurde ebenfalls erläutert, mögliche Unterstützung der Türkei in diesem Entwicklungsprozess, die Chancengleichheit der Migranten in der Bildung diskutiert sowie damit verbundene Positionen und Problematiken ausgewertet.

DITIB Presseabteilung